US Open entwickeln sich zur Hängepartie. Sämtliche Herren-Partien des Mittwochs bereits abgesagt. Verärgerung bei Nadal, Roddick und Murray.

New York. Weiterer Regen hat bei den US Open die Geduld von Andrea Petkovic und Angelique Kerber strapaziert und dem Oberschiedsrichter am Mittwoch Besuch durch ein erbostes Tennis-Trio eingebracht. In einer ungewöhnlichen, gemeinsamen Aktion beschwerten sich Rafael Nadal, Andy Roddick und Andy Murray bei Referee Brian Earley. Der Titelverteidiger, der Sieger von 2003 und der Ex-Finalist standen in einer Regenpause für rund zehn Minuten auf den Plätzen - alle drei fanden das viel zu früh und fürchteten Verletzungen.

Neuerlicher Regen unterbrach dann ihre Achtelfinal-Spiele auf unabsehbare Zeit. „Wir Spieler fühlen uns nicht geschützt“, klagte Nadal im US-Sportsender ESPN 2. „Wenn man mich ruft, spiele ich, aber es ist nicht fair“, sagte der Spanier. Seine Partie gegen den Luxemburger Gilles Muller war beim Stand von 0:3 vorerst vorbei, Nadal bewegte sich auf dem Hartplatz bis dahin nicht wie gewohnt.

„Es macht keinen Sinn rauszugehen, wenn man nur sieben, acht Minuten spielen kann. Es regnete noch“, fügte Murray hinzu. Der Platz sei im Match gegen Donald Young nicht überall trocken gewesen, die Linien rutschig. Die Spieler wollten als Erste spielen – aber nicht, wenn es gefährlich sei. „Wir haben sichergestellt, dass das nicht mehr passiert“, erklärte der Schotte. US-Kollege Roddick, der gegen den Spanier David Ferrer antrat, sah aber nicht nur den Oberschiedsrichter als Verantwortlichen: „Ich verstehe, dass sie Tennis im Fernsehen haben müssen, aber zuerst müssen sich die Spieler sicher fühlen“, sagte der frühere Weltranglisten-Erste.

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Am Dienstag war das komplette Programm in New York abgesagt worden, darunter auch Kerbers Match. Die Veranstalter hofften am Mittwoch weiter darauf, dass zumindest ein Teil der Spiele absolviert werden konnte. Das Petkovic-Match gegen die dänische Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki und Kerbers Partie gegen die Italienerin Flavia Pennetta waren jedoch erst nach Herren-Spielen angesetzt.

Oberschiedsrichter Earley zeigte sich optimistisch, dass ein neuerliches Herren-Finale erst am Montag noch vermieden werden kann. In den vergangenen drei Jahren hatte das Endspiel erst mit einem Tag Verzögerung stattfinden können. Die Damen sollen am Samstag ihre Siegerin ermitteln. „Wir sind noch auf Kurs mit den Finals. Nur wenn wir heute und morgen verlieren, müssen wir uns Sorgen machen“, sagte Earley. Die Wetterprobleme haben erneut die Diskussion über das fehlende Dach im Arthur-Ashe-Stadium entfacht. Die anderen Grand-Slam-Turniere haben überdachte Plätze oder planen sie.

Die wichtigsten Partien des Mittwochs waren die restlichen vier Achtelfinals der Herren. Die Organisatoren verschoben die Partien wegen Regens auf Donnerstag. Noch nicht abgesagt wurden dagegen die vier Damen-Viertelfinals. Sie sollen möglichst noch am Mittwoch ausgetragen werden. Dabei wären auch das Spiel der Darmstädterin Andrea Petkovic gegen die Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki aus Dänemark sowie die Begegnung der Kielerin Angelique Kerber gegen die Italienerin Flavia Pennetta. Bei einem Ausfall würden dem potenziellen Finalisten ab Donnerstag vier Spiele über bis zu fünf Sätze binnen vier Tagen drohen. Bereits im Viertelfinale stehen der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic, sein serbischer Landsmann und Gegner Janko Tipsarevic sowie der Schweizer Roger Federer und sein französischer Kontrahent Jo-Wilfried Tsonga. Die beiden Viertelfinals sollten ebenfalls am Mittwoch steigen, wurden aber abgesagt.