Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge stärkt dem Trainer des Tabellen-Achten demonstrativ den Rücken und betont das gute Verhältnis.

München. Man bemüht sich um Frieden beim deutschen Rekordmeister: Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge hat Trainer Louis van Gaal demonstrativ das Vertrauen ausgesprochen. „Nein, van Gaal wackelt überhaupt nicht“, sagte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Fußball-Meisters vor dem Heimspiel der Münchner gegen Eintracht Frankfurt in einem „Bild“-Interview (Sonnabend). Die Vereinsführung sei inklusive des Präsidenten Uli Hoeneß „davon überzeugt, dass van Gaal ein sehr guter Trainer ist. Dann muss man auch mal eine schwierigere Phase gemeinsam durchstehen. Alles andere wäre nicht Bayern-like. Zumal wir in Champions League und DFB-Pokal ja auf Kurs sind.“

Die öffentliche Rückendeckung Rummenigges kam einen Tag nach einem Gespräch des Vorstandes mit van Gaal, das der Trainer am Freitag sogar als „das beste“ bislang bezeichnete. „Ich fühlte mich wohl.“ Man habe in den vergangenen Wochen „vielleicht Fehler gemacht“ im Umgang miteinander, räumte van Gaal ein, betonte aber: „Ich habe eine sehr gute Relation mit meinem Vorstand. Wenn man Sachen zueinander sagen kann, ist das ein gutes Gespräch“, sagte van Gaal, ohne konkrete Gesprächsinhalte zu verraten.

Auch wenn van Gaal mit der Mannschaft das selbstgesteckte Ziel von zehn Punkten aus den letzten vier Hinrundenspielen in der Bundesliga verfehlen sollte, würde man weiterhin zum Trainer stehen, versicherte Rummenigge: „Es gibt definitiv kein Ultimatum für van Gaal.“

Die Vereinsführung sei auch deswegen weiterhin überzeugt von dem Holländer, weil er aus Gesprächen mit Führungsspielern wie Mark van Bommel und Bastian Schweinsteiger wisse, „dass es zwischen Mannschaft und Trainer stimmt. Das ist das wichtigste“, sagte Rummenigge. Der FC Bayern hatte erst Ende September den Vertrag mit dem 59 Jahre alten Trainer bis zum 30. Juni 2012 verlängert.

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14 Punkte Rückstand auf den Tabellenführer hat es beim FC Bayern München in den vergangenen Jahren nie gegeben. Nun ruft Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die Mannschaft des Bundesligisten auf den Plan und fordert bis zur Winterpause nichts weniger als Punkte, Punkte, Punkte. Trainer Louis van Gaal muss seiner selbstgesteckten Hinrunden-Vorgabe von 30 Punkten daher unbedingt mit einem Sieg gegen Eintracht Frankfurt Rechnung tragen. „Ich glaube, die Mannschaft hat die Qualität und den Willen, die zehn Punkte aus den letzten vier Spielen zu holen und in der Tabelle noch den einen oder anderen Platz nach oben zu kommen. Das müssen wir, das wollen wir und ich denke, dass wir das am Ende des Tages auch erreichen werden“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vor dem Heimspiel an diesem Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de).

Bei 14 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Dortmund sind die Bayern weiterhin zum Siegen verdammt. Frankfurt (H), Schalke (A), St. Pauli (H), Stuttgart (A) lautet das diesjährige Liga-Schlussprogramm des deutschen Meisters, der nach 13 Spieltagen lediglich Achter ist. Nur ein überzeugend herausgespielter Dreier gegen den punktgleichen Tabellensiebten aus Hessen taugt drei Tage vor der Jahreshauptversammlung als Beruhigungsmittel beim deutschen Meister. Ansonsten könnte es am Dienstag in der Münchner Olympiahalle turbulent zugehen, wenn van-Gaal-Kritiker Uli Hoeneß auf sein erstes Jahr als Präsident des deutschen Rekordmeisters zurückblicken wird.

Auch wenn die 2:3-Pleite beim AS Rom in der Champions League „nicht gut für das Selbstvertrauen war“, wie van Gaal anmerkte, erwartet er keine negativen Nachwirkungen: „Wir sind Sportler und Profis und müssen gegen Eintracht Frankfurt wieder dominant spielen.“

Auf die Liga habe die Schlappe in Rom „keine Auswirkungen“, versicherte Nationalspieler Thomas Müller. Aber man müsse dringend die immer wieder auftretenden „Schwächen“ im eigenen Spiel abstellen, sonst sei „es egal, wie der Gegner heißt“, warnte Müller: „Dann werden wir in jedem Spiel unsere Problemphasen haben.“ Auch gegen die Frankfurter, die „mutig“ auftreten wollen, wie Trainer Michael Skibbe ankündigte: „Gegen die Bayern haben in dieser Saison in München schon einige Mannschaften punkten können, das ist auch unser Ziel.“

Zuversichtlich kann van Gaal stimmen, dass der in Rom gesperrte Bastian Schweinsteiger in die Startelf zurückkehrt. Auch Kapitän Mark van Bommel hat sich nach seiner Knieverletzung fitgemeldet. Skibbe dagegen muss die halbe Abwehr umbauen, da Maik Franz und Georgios Tzavellas wegen Gelb-Sperren pausieren müssen.

Das könnte Mario Gomez zugutekommen, der seinen famosen Torlauf fortsetzen möchte. Das Torjäger-Duell Gomez (8 Ligatore) gegen Theofanis Gekas (11) könnte sogar spielentscheidend sein. Gomez hat 14 der letzten 25 Münchner Pflichtspieltore erzielt. „Es läuft, die Bälle gehen rein“, sagte der Nationalstürmer, der aber auch von der Quote des Liga-Topschützen Gekas beeindruckt ist: „11 Tore nach 13 Spielen, das ist schon sehr, sehr gut.“