Es brodelt beim deutschen Meister FC Bayern München. Kurz vor der Jahreshauptversammlung muss ein Heimsieg gegen Frankfurt her. Vorstandschef Rummenigge fordert bis zur Winterpause zehn Punkte.

München. 14 Punkte Rückstand auf den Tabellenführer hat es beim FC Bayern München in den vergangenen Jahren nie gegeben. Nun ruft Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge die Mannschaft des Bundesligisten auf den Plan und fordert bis zur Winterpause nichts weniger als Punkte, Punkte, Punkte. Trainer Louis van Gaal muss seiner selbstgesteckten Hinrunden-Vorgabe von 30 Punkten daher unbedingt mit einem Sieg gegen Eintracht Frankfurt Rechnung tragen. „Ich glaube, die Mannschaft hat die Qualität und den Willen, die zehn Punkte aus den letzten vier Spielen zu holen und in der Tabelle noch den einen oder anderen Platz nach oben zu kommen. Das müssen wir, das wollen wir und ich denke, dass wir das am Ende des Tages auch erreichen werden“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vor dem Heimspiel an diesem Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de).

Bei 14 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Dortmund sind die Bayern weiterhin zum Siegen verdammt. Frankfurt (H), Schalke (A), St. Pauli (H), Stuttgart (A) lautet das diesjährige Liga-Schlussprogramm des deutschen Meisters, der nach 13 Spieltagen lediglich Achter ist. Nur ein überzeugend herausgespielter Dreier gegen den punktgleichen Tabellensiebten aus Hessen taugt drei Tage vor der Jahreshauptversammlung als Beruhigungsmittel beim deutschen Meister. Ansonsten könnte es am Dienstag in der Münchner Olympiahalle turbulent zugehen, wenn van-Gaal-Kritiker Uli Hoeneß auf sein erstes Jahr als Präsident des deutschen Rekordmeisters zurückblicken wird.

Auch wenn die 2:3-Pleite beim AS Rom in der Champions League „nicht gut für das Selbstvertrauen war“, wie van Gaal anmerkte, erwartet er keine negativen Nachwirkungen: „Wir sind Sportler und Profis und müssen gegen Eintracht Frankfurt wieder dominant spielen.“

Auf die Liga habe die Schlappe in Rom „keine Auswirkungen“, versicherte Nationalspieler Thomas Müller. Aber man müsse dringend die immer wieder auftretenden „Schwächen“ im eigenen Spiel abstellen, sonst sei „es egal, wie der Gegner heißt“, warnte Müller: „Dann werden wir in jedem Spiel unsere Problemphasen haben.“ Auch gegen die Frankfurter, die „mutig“ auftreten wollen, wie Trainer Michael Skibbe ankündigte: „Gegen die Bayern haben in dieser Saison in München schon einige Mannschaften punkten können, das ist auch unser Ziel.“

Zuversichtlich kann van Gaal stimmen, dass der in Rom gesperrte Bastian Schweinsteiger in die Startelf zurückkehrt. Auch Kapitän Mark van Bommel hat sich nach seiner Knieverletzung fitgemeldet. Skibbe dagegen muss die halbe Abwehr umbauen, da Maik Franz und Georgios Tzavellas wegen Gelb-Sperren pausieren müssen.

Das könnte Mario Gomez zugutekommen, der seinen famosen Torlauf fortsetzen möchte. Das Torjäger-Duell Gomez (8 Ligatore) gegen Theofanis Gekas (11) könnte sogar spielentscheidend sein. Gomez hat 14 der letzten 25 Münchner Pflichtspieltore erzielt. „Es läuft, die Bälle gehen rein“, sagte der Nationalstürmer, der aber auch von der Quote des Liga-Topschützen Gekas beeindruckt ist: „11 Tore nach 13 Spielen, das ist schon sehr, sehr gut.“