Nachdem Carsten-Otto Nagel die deutschen Springreiter auf Goldkurs führte, erlaubte sich Meredith Michaels-Beerbaum zwei Abwürfe.

Lexington. Das deutsche Springreitteam hat bei der WM in Lexington im Kampf um Gold einen Dämpfer einstecken müssen. Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) erlaubte sich als dritte Starterin mit Checkmate am ersten Tag im Nationenpreis zwei Abwürfe. Die Mannschaft fiel damit vom ersten auf den dritten Rang zurück. Zuvor hatte Carsten-Otto Nagel (Wedel) die Equipe auf Goldkurs geführt. Der Vize-Europameister blieb mit Corradina ohne Fehler. Debütantin Janne Friederike Meyer (Schenefeld) hatte mit Lambrasco einen Abwurf. Die Deutschen profitierten vom Unvermögen der USA, die am Vortag noch geführt hatten und am Dienstag die Stangen purzeln ließen.

„Wir sollten noch ein bisschen den Ball flach halten“, mahnte Bundestrainer Otto Becker vor zu großer Euphorie nach der zwischenzeitlichen Führung. Als letzter Reiter ging am Dienstagabend Marcus Ehning mit Plot Blue in den Parcours. Nagel zeigte eine starke Leistung und hatte mit keinem Hindernis Mühe. „Phänomenal. Die Stute ist super drauf“, sagte der Reiter, der gar nicht mehr aus dem Schwärmen herauskam: „Die Stute kann alles. Wenn ich sie nicht unterbreche, macht sie hier alles von allein“, sagte der 48-Jährige, der zum Auftakt am Montag im Zeitspringen einen Abwurf hatte.

Für einen kleinen Dämpfer sorgte WM-Debütantin Janne Friederike Meyer. Die 29 Jahre alte Schenefelderin hatte mit Lambrasco einen Abwurf und muss weiter auf den ersten Nullfehlerritt warten. Bereits im Zeitspringen hatte Meyer einmal die Stange fallen lassen. „Für mich ist das eine starke Leistung. Was Janne hier als Debütantin und Startreiterin leistet, ist enorm“, meinte Becker.

„Man ist immer glücklicher mit einem Nullfehlerritt. Doch wenn ich realistisch bleibe, kann ich zufrieden sein. Hier sind die besten Reiter der Welt am Start, und ich bin als Nachrückerin ins Team gekommen“, sagte Meyer. Nach ihrem Fehler in der dreifachen Kombination hatte sie keine Mühe, Lambrasco wieder in den Griff zu bekommen. „Mein Pferd ist sehr zuverlässig in solchen Momenten.“

Die deutsche Mannschaft hatte sich nach dem ersten Springen am Montag auf Rang zwei hinter Top-Favorit und Gastgeber USA platziert. Die Entscheidung fällt in der Nacht zu Donnerstag in der zweiten Runde.