Erste WM-Eindrücke von Springreiterin Janne Friederike Meyer

Janne Friederike Meyer ist glücklich in Lexington im US-Bundesstaat Kentucky angekommen. Die 29-jährige Springreiterin aus Schenefeld, die doch noch in die WM-Equipe rutschte, wohnt im feudalen Spitzenhotel "Griffin Gate Marriott" (Übernachtungspreis ab 600 Dollar). Doch es gab Probleme nach der Ankunft. Die Hamburger Abendblatt sprach mit Janne Meyer.

Abendblatt:

Sie sollten bei den Weltreiterspielen eigentlich nur als Ersatzreiterin vor Ort sein. Jetzt reiten Sie für Deutschland. Was ist passiert?

Janne Meyer:

Ich komme für Marco Kutscher zum Einsatz. Das hatte ich schon geahnt, als ich am vergangenen Wochenende von der Hufverletzung seines Pferdes Cash erfuhr. Am Montag, einen Tag vor dem Abflug in die USA, rief mich Bundestrainer Otto Becker an und informierte mich, dass ich jetzt neben Marcus Ehning, Meredith Michaels-Beerbaum und Carsten-Otto Nagel zur WM-Equipe gehöre.

Was ging in dem Moment in Ihnen vor?

Die Nachricht hat mich riesig gefreut, ich bin natürlich sehr aufgeregt. Marcus Kutscher tut mir Leid, aber die Gesundheit der Pferde geht immer vor.

Wie verlief Ihr Flug über den Atlantik?

Sehr gut, zunächst gab es keine Probleme. Mit United Airlines ging es von Frankfurt aus nach Chicago, von dort weiter nach Lexington. Die negative Überraschung kam nach der Ankunft: Das Gepäck war verschwunden, mit allen Reitsachen in den Koffern.

Bis zur ersten WM-Prüfung, dem Zeitspringen am Montag, sind ja noch einige Tage Zeit. Wie geht es ihrem WM-Pferd Cellagon Lambrasco? Der Wallach ist ja schon zwei Tage vor Ihnen von Holland aus in die Vereinigten Staaten geflogen.

Patricia Otto betreut ihn wie immer bestens, er macht einen hervorragenden Eindruck, auch wenn es für ihn ein anstrengender Flug war.

Wie bereiten Sie sich auf die Wettkämpfe vor? Nach dem Zeitspringen folgt gleich am Dienstag der Preis der Nationen.

Jeden Tag arbeite ich zweimal intensiv mit ihm.

Und die übrige Zeit? Gibt es überhaupt keine touristischen Aktivitäten?

Ich bin nicht als Urlauberin hier, sondern bei einer WM. Aber wir Springreiter sitzen hin und wieder auf der Tribüne und unterstützen die deutschen Teilnehmer in den anderen Wettbewerben. Gleich nach unserer Ankunft in Lexington haben wir die Dressurreiter angefeuert. Ich hoffe, das tun sie auch, wenn wir an der Reihe sind.

Fernsehen (Springreiten): Dienstag, 5. Oktober: 15.45 Uhr, Eurosport: Mannschaftsfinale (Zeitspringen), 1. Umlauf; 20.30, Eurosport HD und Sky Pay-TV: Mannschaftsfinale (Zeitspringen, 2. Umlauf.