Heute starten bei der WM in Kentucky die Vielseitigkeitsreiter

Lexington. Als die historische Niederlage besiegelt war, machten die deutschen Dressurreiter gute Miene zum bösen Spiel. "Sicher werden wir heute ein Gläschen Champagner trinken, vielleicht auch ein paar mehr", sagte Bundestrainer Holger Schmezer. "Das haben wir uns ja wohl verdient nach diesem aufregenden Tag", meinte Isabell Werth. In der milden Abendsonne von Kentucky wollten die Reiter die Enttäuschung nicht zu groß werden lassen. Erstmals seit 1970 blieb eine deutsche Equipe ohne Mannschaftsgold bei Weltmeisterschaften. "Irgendwann reißt jede Serie", sagte Schmezer und vermutete sogleich: "Jetzt werden wieder kritische Stimmen laut, die sagen: So etwas hätte es früher nicht gegeben. Aber das hilft uns auch nicht."

Die Gründe für den Negativtrend sind bekannt. Es fehlen die besonderen Paare. "Wir müssen weiter an uns arbeiten. Unsere Pferde haben Potenzial", sagte die fünfmalige Olympiasiegerin Werth, die mit ihren 75,404 Prozentpunkten Bronze hinter Weltmeister Niederlande und Großbritannien sicherte. "Unser System ist richtig. Warum holen sich die anderen Nationen denn unsere Trainer und Pferde? Das ist doch das Problem", sagte Schmezer.

Mit Andreas Dibowski steht ein gebürtiger Hamburger im Aufgebot

Während für die Dressurspezialisten gestern der Einzelwettbewerb begann, versuchen die Vielseitigkeitsreiter um Andreas Dibowski (Döhle) den Teamtitel von 2006 zu verteidigen. "Unser Ziel ist Gold. Da reden wir nicht drum herum", sagte Bundestrainer Hans Melzer. Der Dreikampf zu Pferde startet heute und Freitag mit der Dressur, Sonnabend steht der Geländeritt auf dem Programm, am Sonntag fallen die Einzel- und Team-Entscheidungen im Springparcours.