Nach den Dementis der vergangenen Tage hat der VfB Stuttgart nun offiziell Verhandlungen mit dem spanischen Topklub aufgenommen.

Stuttgart. Nun also doch: Wenn nicht alles täuscht, dann wird Sami Khedira in der kommenden Saison das Trikot von Real Madrid tragen. Nachdem die Verantwortlichen des VfB Stuttgart zunächst behauptet hatten, vom Interesse des spanischen Fußball-Rekordmeisters am 23 Jahre alten deutschen Nationalspieler keine Kenntnis zu haben, gab es am Montagabend deutliche Worte: „Der Verein hat zarte Kontakte mit uns aufgenommen“, sagte Präsident Erwin Staudt. VfB-Sportdirektor Jochen Schneider erklärte darüber hinaus am Rande der Mitgliederversammlung des Bundesligisten, „Real Madrid hat sein Interesse mittlerweile auch offiziell bekundet“. In der Tat ist das Stadium des Vorgeplänkels wohl schon vorüber, Schneider soll mit Verantwortlichen der „Königlichen“ schon an einem Tisch gesessen und erste Gespräche geführt haben. Als sicher gilt: Real will Khedira - und zwar sofort.

Der VfB ist nun in der Defensive. Khediras Vertrag läuft bis zum Ende der kommenden Saison, eine vorzeitige Verlängerung ist in der Vergangenheit gescheitert, wie Schneider erklärte. „Vor Monaten haben wir versucht, den Vertrag zu verlängern“, gelungen ist es den Schwaben nicht. Um für den Mittelfeldspieler noch eine Ablösesumme zu bekommen, die sich wohl zwischen zwölf und 15 Millionen Euro bewegt, müsste der Transfer also demnächst abgewickelt werden.

„Es gibt keine Einigung mit Real, und es ist auch nicht entschieden, was ich mache“ , hatte Khedira erklärt, ehe er sich in den Urlaub nach Tunesien verabschiedete. Zuvor war er nach seiner Rückkehr von der WM in Südafrika allerdings schon in Madrid gesehen worden. Reals neuer Trainer Jose Mourinho gab der portugiesischen Nachrichtenagentur LUSA inzwischen zu verstehen: „Uns interessiert Khedira, er hat enormes Potenzial.“

„Wir werden uns beraten und dann eine Entscheidung auch im Interesse des Spielers treffen“, sagte VfB-Präsident Staudt. In der Tat werden die Stuttgarter auf Khediras Entscheidung warten müssen. Angeblich liegt ihm ein Vertrag bis 2015 bei Real vor. Sollte der Nationalspieler wechseln wollen, dann wäre für ihn der Zeitpunkt günstig: Mourinho will eine neue Mannschaft aufbauen, fraglich, ob er Khedira im kommenden Jahr noch haben wollte.

VfB-Trainer Christian Gross hatte zuletzt deutlich gemacht, dass er eine klare Entscheidung wünscht. Der Schweizer würde Khedira gerne behalten, aber nur, wenn sich dieser über das Saisonende 2011 hinaus langfristig an den Klub bindet. Dies aber scheint so gut wie ausgeschlossen.