Vor dem Urlaub möchte der Bayern-Profi noch bester Nachwuchsspieler werden

Erasmia. Dieser Mann ist wirklich unermüdlich. "Ich könnte noch, wenn ich müsste", sagte Thomas Müller am Freitag, befragt nach seinem körperlichen Zustand am Ende seiner endlos erscheinenden ersten Saison als Profi. Aber während die jungen Muskeln des 20-Jährigen noch immer keine Alarmsignale aussenden, ahnt der Profi des FC Bayern München, dass es sich lohnen würde, dem Kopf eine Regenerationsphase zu gönnen: "Es ist schon unglaublich viel auf mich eingestürzt."

Und es könnte nach dem Spiel noch einiges hinzukommen. Müller hat beste Chancen, sich den Titel "bester Nachwuchsspieler" zu sichern. Zwar wurden vom Weltverband Fifa auch der Ghanaer Andre Ayew und der Mexikaner Giovani dos Santos nominiert, doch da sich beide Rivalen längst aus dem Turnier verabschiedet haben, ist sein persönlicher Triumph sicher.

Müller wäre erst der dritte deutsche Fußballer nach Franz Beckenbauer 1966 und Lukas Podolski 2006, der diese Auszeichnung erhält. Die Entscheidung wird allerdings erst nach dem Endspiel zwischen den Niederlanden und Spanien am Sonntag bekannt gegeben - und dann sitzt Müller schon im Flieger zurück nach Deutschland.

Noch spektakulärer wäre es, würde ihm noch ein Treffer gegen Uruguay gelingen. Blieben die mit fünf WM-Toren führenden David Villa (Spanien) und Wesley Snijder (Niederlande) im Finale ohne Tor, müssten sie sich den "goldenen Schuh", die Trophäe für den besten Torschützen des Turniers, mit diesem unglaublichen Müller teilen, der trotz des wegen seiner Gelbsperre ausgelassenen Halbfinales bislang auf vier WM-Tore kam und drei DFB-Treffer vorbereitete. "Das wäre eine Auszeichnung für die Ewigkeit, solch eine Trophäe hat nicht jeder im Schrank", signalisierte Müller offen die Sehnsucht nach dem Gewinn dieses persönlichen Titels. "Es wäre außerdem ein schöner Ausklang des Turniers."

Doch selbst wenn Müller der große Coup gelingen sollte, steht seine Planung, danach komplett abzuschalten: "Ich brauche die Ruhe. Ich versuche, die drei Wochen zu genießen."

Uruguay: Muslera - Caceres, Lugano, Godín, Fucile - Arévalo - Pérez , Maxi Pereira - Forlán - Cavani, Suarez.

Deutschland: Neuer - Lahm, Mertesacker, Friedrich, Aogo - Khedira, Schweinsteiger - Müller, Özil, Jansen - Klose.

Schiedsrichter: Archundia (Mexiko).