Die Band Adam & Ela aus Bad Oldesloe steht beim MusicStorm-Wettbewerb in der zweiten Runde. Punkten wollen die Musiker mit deutschen Texten.

Bad Oldesloe. Ein paar fertige Songs hatte Daniela Kretz schon, aber was ihr vor zwei Jahren noch fehlte, waren Bandkollegen. Also machte sich die Oldesloerin auf die Suche: Sie kontaktierte einen Bassisten und einen Schlagzeuger, mit denen sie früher schon mal zusammen Musik gemacht hatte, und gab Anzeigen im Internet auf.

Wenig später waren Polaroid, so nannte sich die Gruppe zu Beginn, geboren. "Da es Probleme mit dem Unternehmen gab, mussten wir uns einen neuen Namen zulegen", sagt die Sängerin. Ein Kumpel habe den Begriff "Adam & Ela" in den Raum geworfen. "Erst haben wir darüber gelacht und den Vorschlag verworfen. Aber irgendwann sind wir dann doch wieder darauf zurückgekommen", sagt die 25-Jährige, die von den meisten nur Ela genannt wird. "Seitdem heißen meine Jungs alle Adam." Ihre Jungs, das sind Bassist Tim Bublitz, die Gitarristen Florian Rau und Julian Puls sowie Schlagzeuger André Pracejus.

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Jeden Sonntag treffen sich die fünf in den Räumen des Arbeiter-Samariter-Bundes in Bad Oldesloe, um gemeinsam an ihren Songs zu arbeiten. "Es ist sehr schwierig, uns alle zusammenzubekommen", sagt Ela, die zurzeit in Flensburg Deutsch und Musik auf Lehramt studiert. Ihre Bandkollegen Florian und Julian kommen aus Hamburg zur Probe. Nur Tim und André wohnen zurzeit in Bad Oldesloe und Rethwisch und haben damit eine relativ kurze Anreise.

Die Songs von Adam & Ela handeln von Liebe, Hoffnung und Träumen. "Manchmal stellen wir auch die Gesellschaft in Frage. Auf jeden Fall steckt in jedem unserer Lieder immer ein bisschen Melancholie", sagt die Sängerin, und ergänzt: "Unsere Texte sind zum Nachdenken." Ein großes Thema ist auch das Dorf- und Stadtleben. "In dem Song 'Wir haben Zeit' schauen wir von den Dächern Hamburgs und beschreiben, wie es ist, die Seele baumeln zu lassen und sich Zeit zu nehmen."

Die Band schreibt ihre Lieder auf Deutsch. "Deutsche Texte landen sofort in den Köpfen der Menschen. Sie müssen nicht erst übersetzt werden", sagt die Sängerin. Selbst wenn den Menschen ihre Musik nicht gefalle, habe sie immer noch den Songtext, um sie zu erreichen. In den Liedern stecken viele persönliche Erfahrungen der Bandmitglieder. "Das geht gar nicht anders", sagt Ela. Wenn sie ein Satz berühre, schreibe sie sich die Worte auf und versuche anschließend, eine Geschichte um sie herum zu bauen.

Ein Vorbild sei Dorothea Kehr, die Sängerin der Berliner Band Dota und die Stadtpiraten. "Sie ist im Schreiben einfach super", sagt die 25-Jährige. Auch von Judith Holofernes von der Pop-Rock-Gruppe Wir sind Helden ist sie begeistert. Die 25-Jährige sagt: "Der Wort-Ton-Verlauf in ihren Liedern ist klasse." Zurzeit will die Band vor allem eins: viele Live-Auftritte haben, am liebsten in der Markthalle in Hamburg oder bei Open-Air-Konzerten. "Draußen unter freiem Himmel zu spielen, ist immer besonders schön. Da herrscht eine tolle Atmosphäre", sagt die Oldesloerin, die sich deshalb auch sehr darüber freuen würde, beim MusicStorm-Finale vor dem Ahrensburger Schloss dabei zu sein. "Das wäre schon klasse."

Daniela, Tim, Florian, Julian und André sind Hobby-Musiker. "Die Band läuft nebenbei", sagt Daniela Kretz, die bereits an der Sängerakademie in Hamburg Popularmusik studiert und eine Ausbildung zur Gesangspädagogin vorzuweisen hat. Um sich ihr Lehramts-Studium zu finanzieren, gibt sie Musikunterricht. "Die Musik ist uns allen enorm wichtig, um unser Leben zu genießen", sagt sie. "Und wir wären auch nicht abgeneigt, wenn aus unserem Hobby irgendwann mal etwas Größeres werden sollte."

Viel auf sich genommen haben die Bandmitglieder für den Dreh ihres Musikvideos zu dem Song "Nordwind". "Wir waren dafür Anfang des Jahres in Flensburg am Strand", erinnert sich Ela. "Es war sehr windig und minus 15 Grad kalt. Irgendwann hatten wir alle blutunterlaufene Augen."

Auf der Bühne wollen Adam & Ela den Zuschauern eine Show bieten, die sie mitten ins Herz trifft. "Wir sind sehr ehrliche Personen, die sich bei Auftritten nicht verstellen", sagt die Oldesloerin. "Wir sind wir." Ihr Ziel sei es, in die Köpfe der Menschen zu gelangen. "Unsere Musik ist etwas zum Zuhören. Wir wollen, dass die Menschen etwas mitnehmen." Ihr Können hat die Gruppe schon bei zahlreichen Auftritten bei Stadtteilfesten in Hamburg und bei den Stadtfesten in Bad Oldesloe und Flensburg gezeigt.

Sängerin Daniela Kretz hat bereits in mehreren Bands gespielt. Mit "ihren Adams" möchte sie noch lange zusammen Musik machen. "Wir passen menschlich sehr gut zueinander", sagt sie. "Wir haben immer Spaß zusammen, aber bringen alle auch den nötigen Ernst mit."