Die Band “A-Trio“ des Großenseers Andre Weiskeller ist beim MusicStorm-Wettbewerb weiter. Das “A“ steht für Antihosenträger.

Großensee. "Sieger sein": Das ist nicht nur das Ziel der Band A-Trio, sondern auch der Titel, mit dem es die drei Musiker in die zweite Runde des Wettbewerbs MusicStorm schafften. " Mit dem Titel wollen wir jedem klar machen, dass wir uns nicht kleinkriegen lassen und nie aufgeben. Mit Kontinuität kommt man immer zum Ziel", sagt Andre Weiskeller, der Sänger der Band. Vor fünf Jahren ist der Stormarner zum Studieren nach Magdeburg gezogen und hat dort seine Bandkollegen Max Nering, 19, und Sascha Blume, 22, kennengelernt.

Aufgewachsen ist Andre in Großensee, in Trittau ging er zur Schule. Mit 18 Jahren fing er an, mit seinem Kumpel Hiero Hip-Hop-Musik zu machen und deutsche Texte zu schreiben. Gemeinsam gründeten sie eine Band. Als Andre einen Studienplatz in Magdeburg bekam, trennten sich ihre Wege. Doch die Lust, Musik zu machen, blieb. "Ich wollte unbedingt singen", sagt Andre Weiskeller, "und wenn ich etwas wirklich will, dann schaffe ich es auch." Auf einem Internetportal lernte er schließlich einen Gitarristen kennen, mit dem er seine erste Rock-Band gründete. Mit drei weiteren Mitgliedern entstand die Gruppe Stayded, die in der Region um Magdeburg schnell sehr bekannt wurde.

Anfangs waren seine Eltern skeptisch. Sie rieten ihm, sich weniger der Musik und mehr seinem Studium zu widmen. Doch Andre und seine Band waren nicht zu bremsen. Nachdem Stayded durch kleinere Auftritte immer bekannter geworden waren, gaben sie ihr erstes großes Konzert in der Factory Magdeburg vor 1000 Menschen.

Das Gitarrespielen hat sich der Großenseer anfangs selbst beigebracht. Irgendwann entschied er sich, sowohl Gitarren- als auch Gesangsunterricht zu nehmen. "Ich will mich immer weiterentwickeln", sagt der 25-Jährige. "Um auf dem jetzigen Niveau noch Fortschritte zu machen, brauche ich professionelle Unterstützung." Seit zwei Jahren macht Andre jeden Tag Musik und bietet auch Gesangs- und Gitarrenunterricht an. So könne er seine Begeisterung weitergeben und am besten mit anderen teilen.

Im Mai 2011 trat er allein bei einem Singer-Songwriter-Slam im Molotow auf der Reeperbahn in Hamburg gegen fünf Konkurrenten an und wurde vom Publikum zum Gewinner gewählt. Auch seine Eltern waren dabei und begeistert von diesem Auftritt. Ihre Einstellung zu seiner Musik habe sich verändert. Andre: "Seitdem nehmen sie meinen Traum, Berufsmusiker zu werden, ernster."

Der Höhepunkt von Stayded war ein Auftritt vor 10.000 Menschen in der MDCC-Arena in Magdeburg beim Finale der deutschen Footballmeisterschaft im vergangenen Jahr. Doch kurz darauf trennte sich die Band wegen Spannungen innerhalb der Gruppe und geplanter Umzüge.

Von den ehemals fünf Mitgliedern blieben nur noch Andre, Sascha und Max übrig, die sich jetzt A-Trio nannten. "Die Geschichte zu dem Namen ist echt witzig", sagt Andre. "Einmal kam Max im Winter ohne Hose zu unserer Bandprobe. Er hatte sie beim Essen vollgekleckert, und seine Oma hatte ihm verboten, mit dreckiger Kleidung das Haus zu verlassen. Dann zogen wir alle unsere Hosen aus und merkten, dass wir so viel kreativer waren." Seitdem probt die Band nur noch in Boxershorts. Und das A im Bandnamen steht für Antihosenträger.

"Die neue Band ist anders, aber nicht schlechter", sagt Andre. "Wir ergänzen uns gegenseitig." Ihre Songs laden die drei auf dem Internetportal YouTube hoch. Ihr Video zu dem Lied "Magdeburg State of Mind" wurde dort mehr als 110.000 Mal angeklickt.

Doch obwohl das A-Trio in Magdeburg so erfolgreich ist, sehnt sich der Sänger in den Norden zurück. "Ich vermisse das Wasser und meine Heimat", sagt Andre. Er genieße es, wenn er im Norden vor Familie und Freunden auftreten könne. In Trittau hat er einmal im Alten Bahnhof gesungen. "Besonders toll war es, dass mein alter Kumpel dabei war und wir zusammen gerappt haben", sagt er.

Als seine Eltern ihn auf den Nachwuchswettbewerb MusicStorm aufmerksam machten, war Andre sofort entschlossen, teilzunehmen, um so seine Band auch in seiner alten Heimat bekannt zu machen. Er sagt: "Ich freue mich darauf, nach Hause zu kommen."

Im vergangenen Jahr hatte A-Trio 32 Auftritte und probte regelmäßig dreimal pro Woche. Zurzeit sind die Bandmitglieder jedoch im Prüfungsstress, die Proben werden deshalb wohl weniger werden. Trotzdem will das Trio durchstarten. Andre: "Vielleicht können wir mit MusicStorm im Norden bekannter werden. Es wäre ein Traum, auch überregional Erfolg zu haben."

Obwohl er hin und wieder auch auf Englisch geschrieben hat, zieht Andre bei den Songtexten seine Muttersprache vor. Er sagt: "Es ist zwar schwieriger, eine gewisse emotionale Tiefe zu erreichen, aber im Deutschen kann ich mich einfach besser ausdrücken."

Bei spontanen Einfällen für einen neuen Song komponiert Andre oft fünf bis sechs Stunden lang, meist bis frühmorgens. Die Ideen werden dann mit den anderen Bandmitgliedern aufgearbeitet. Inhaltlich befassen sich seine Texte hauptsächlich mit der Zukunft und Freundschaft. Andre sagt: "Da ich bald mein Studium beende, denke ich im Moment oft über meine Pläne für die Zukunft nach."