Mit einem neuen Tourismuskonzept und viel Info-Service starten Flecken und Samtgemeinde in die Ausflugssaison

Horneburg. Der Flecken und die Samtgemeinde hat vieles, was dem Alten Land fehlt: Zum Beispiel einen S-Bahn-Anschluss, eine Autobahnanbindung, Wald, Urgeschichtliches oder den Isern Hinnerk. Dennoch dämmert die rund 11 450 Einwohner zählende Samtgemeinde Horneburg im touristischen Schatten des angrenzenden Alten Landes, wird von vielen Besuchern nur im Durchgangsverkehr passiert. Das soll sich nun mit einem neuen Tourismus-Konzept grundlegend ändern.

"Wir haben Feriengästen in allen fünf Mitgliedsgemeinden so viel zu bieten, wir müssen nur lauter die Werbetrommel rühren", sagt Gerhard Froelian, Bürgermeister der Samtgemeinde. Um den Tourismus nun gezielter anzukurbeln, sollen Interessierte noch zum Saisonbeginn mit neuen Karten und Infomaterial auf Horneburgs schönste Seiten aufmerksam gemacht werden.

Dazu haben sich Rat und Verwaltung Verstärkung ins Boot geholt. Verwaltungsmitarbeiter Reiner Holst und Tourismusexpertin Gerritje Deterding von der zentralen "TouristInfo" in der Langen Straße in Horneburg bereiten die Highlights der rund 60 Quadratkilometer großen Samtgemeinde optisch und informativ so auf, dass sie als Empfehlungsrouten und Wanderkarten in jede Tasche passen oder via Internet abrufbar sind. Zudem wolle man sich mit örtlichen Vereinen und Gewerbetreibenden, die mit Tourismus zu tun haben, so vernetzen, dass zum Beispiel Veranstaltungen in den Mitgliedsgemeinden rund um die Sehenswürdigkeiten eingebunden werden.

Die ersten Karten zum Beispiel zum "Wanderweg 5 ins Auetal" oder die Rad- und Wanderrouten durch den Rüstjer Forst hat Reiner Holst bereits zusammengestellt und im Layout entworfen. Ausflügler finden so bequem und übersichtlich zudem in ansprechender optischer Aufmachung Empfehlungen, wie man zu den schönsten Stellen kommt, was es zu sehen und zu erleben gibt.

Dazu Hinweise zu Anfahrts- und Parkmöglichkeiten, Schwierigkeitsgraden der Wanderwege oder ob sie fahrradtauglich sind. "Einen großen Teil der Vorarbeit hat ein Horneburger Bürger für uns geleistet, der seine Beiträge als anonyme Spende der Samtgemeinde übergeben hat", sagt Holst. Der Mann habe alle Routen abgewandert und wichtige Informationen zusammengetragen, so Holst.

Bei Gerritje Deterding in der TouristInfo gibt es dazu Beratungen und natürlich einen Rundumservice für Tickets oder Veranstaltungstipps. "Im Mai werden wir Horneburgs Gästen auch einen Fahrradverleih bieten können, damit der Radius der Entdeckungstouren vergrößert werden kann", sagt Deterding. Tatsächlich liegen einige von Horneburgs Schätzen quasi schon direkt vor Horneburgs Rathaustür. So die architektonischen Meisterwerke in der Langen Straße oder am Vordamm, die Liebfrauenkirche, der historische Burgmannshof, das Zollhaus, das Handwerkermuseum, der Gutspark und sogar ein Freibad.

Die Geschichte des Flecken Horneburg ist eng mit einer im Winkel, also dem Horn des Flüsschens Aue, im Jahre 1255 errichteten Burg verbunden. Viele Sehenswürdigkeiten des Fleckens haben ihren Ursprung in vergangenen Jahrhunderten. Die Entwicklung Horneburgs als Marktflecken ist durch seit Jahrhunderten bestehenden Handelswege gekennzeichnet.

Schon die Flora und Fauna im Park entlang des Burggrabens um die historische Horneburg ist inmitten des historischen Stadtkerns von Horneburg einzigartig. Störche auf dem ehemaligen Schlossturm, Kleiber die an seltenen Mammutbäumen Insekten fangen, oder Aurorafalter, die entlang der Wasserläufe idealen Lebensraum haben, gehören zu den Blickfängen gerade jetzt im Frühling. Naturfreunde kommen schon mitten im Flecken voll auf ihre Kosten.

Doch eine Fülle wahrer Schätze erwartet sie vor den Toren des Fleckens. Sie sind ideale Ziele für Radtouristen und Wanderer, Familienausflüge oder Gruppenfahrten. Für Tagestouren eignen sich zum Beispiel Ausflüge ins Auetal, der Archäologische Lehr und Wanderpfad vom malerischen Gut Daudieck aus zu den urgeschichtlichen Grabhügeln, eine Exkursion ins historische Bliedersdorf oder Entdeckungstouren in die Weiten des Rüstjer Forstes sowie ein Vergnügungstag im Freizeitpark Nottensdorf.

Die Landschaft der Samtgemeinde zwischen Geest und Elbe bietet Moore und Wälder, Flussauen und Buschteiche. Dazu gibt es in allen Orten Kulturhistorisches. Ob Schloss Agathenburg, die Anlage des "Bäuerlichen Hauswesens", Bliedersdorf, das Künstlergut Daudieck, Historische Bauernhöfe in Dollern. Dazu Bauerngärten, Buchenwälder oder der Horneburger Pannkoken-Park. Die Samtgemeinde liegt ideal zwischen Stade und Buxtehude. Nach Hamburg sind Ausflüge zu Großveranstaltungen lohnenswert und sollen deshalb in das neue Horneburger Tourismusprogramm eingebunden werden.