Die Angst der Deutschen vor dem anstehenden Klimawandel schwindet, das ergibt sich aus einer neuen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest in Berlin.

Geesthacht. Die Forscher des Norddeutschen Klimabüros am Forschungsinstitut der GKSS in Geesthacht geben aber keine Entwarnung: "Obwohl der kalte Winter vermuten lassen könnte, der Klimawandel habe ausgesetzt, zeigen langfristige Temperaturmessungen deutlich, dass der Trend zur Erwärmung in Deutschland ungebrochen ist", sagt Insa Meinke, Leiterin des Klimabüros.

In Zusammenarbeit mit den anderen regionalen Klimabüros der Helmholtz-Gesellschaft hat das Norddeutsche Klimabüro einen regionalen Klimaatlas erstellt, der ab sofort im Internet eingesehen werden kann. Der Nutzer kann dabei verschiedene Klimaelemente wie beispielsweise Temperatur, Niederschlag und Wind auswählen und sich mögliche künftige Änderungen zu unterschiedlichen Jahreszeiten in verschiedenen Bundesländern anzeigen lassen.

Stärkere Hitzeperioden und Starkregen im Sommer, vermehrte Winterniederschläge und heftigere Stürme im Winter, das erwarten die Klimaforscher: "Ein Sturmtief wie beispielsweise das Tief Daisy, das im Januar an der deutschen Ostseeküste zum Teil schwere Sturmfluten hervorgerufen hat, könnte bis Ende des Jahrhunderts noch um 10 bis 15 Stundenkilometer stärker ausfallen", sagt Insa Meinke.

Die Hoffnung, Deutschland könne vom Klimawandel profitieren, wird von den Klimaforschern offenbar nicht geteilt. Nach ihren Aussagen ist bereits zu beobachten, dass Wärme liebende Arten im Tierreich zunehmen, darunter auch Krankheitsüberträger wie Zecken. Auch wirtschaftliche Einbußen für den Tourismus im Winter zeichnen sich ab.

www.regionaler-klimaatlas.de