Der britische Teilchenphysiker Brian Foster erhielt Humboldt-Professur

Berlin. Der Forschungsverbund vom Deutschen Elektronen-Synchrotron (Desy) und der Universität Hamburg hat gestern eine von acht Humboldt-Professuren erhalten. Mit jeweils bis zu fünf Millionen Euro zeichnet das Bundesforschungsministerium jährlich ausländische Spitzenforscher aus, um sie für den Wissenschaftsstandort Deutschland zu gewinnen. Der Preis wird von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung vergeben.

Der britische Teilchenphysiker Prof. Brian Foster wird von der Universität Oxford zu Desy nach Hamburg-Bahrenfeld wechseln. Im Rahmen eines internationalen Projekts ist er bereits seit den 1990er-Jahren an der Forschungsarbeit am Beschleuniger HERA beteiligt. In dem gut sechs Kilometer langen Ring kollidierten von 1992 bis 2007 Elektronen mit Protonen. Letztere bilden den Schwerpunkt der HERA-Forschung. Diese Elementarteilchen werden im weltgrößten Beschleuniger LHC im europäischen Kernforschungszentrum Cern bei Genf verwendet.

Mit Kollegen wird Forster die Datenflut, die HERA lieferte, weiter auswerten und damit wichtige Erkenntnisse für die Genfer Wissenschaftler liefern. Sein Hauptinteresse gilt aber neuen Techniken zur Beschleunigung von Elementarteilchen, etwa der TESLA-Technologie, bei der spezielle Beschleunigungs-Strukturen Strom ohne Energieverlust leiten (Supraleiter). Sie wurde federführend am Desy entwickelt. Ein noch praxisferner Ansatz ist zudem die Idee eines Plasmaantriebs.

Zur Ausstattung aller drei Forschungsfelder stehen nun fünf Millionen Euro zur Verfügung. Damit hoffen Desy und die Universität, den neuen britischen Kollegen langfristig in Hamburg halten zu können.

Video: Desy in acht Minuten