Der Gesundheitsfonds und die Honorarreform für Ärzte entwickeln sich zunehmend zum Zankapfel innerhalb der Großen Koalition.

Berlin/München. Der Gesundheitsfonds und die Honorarreform für Ärzte entwickeln sich zunehmend zum Zankapfel innerhalb der Großen Koalition. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) räumte jetzt ein, dass es in einzelnen Regionen und auch in einzelnen Arztgruppen Probleme mit der Honorarreform gebe. Es sei nun Aufgabe der Selbstverwaltung von Ärzten und Krankenkassen, diese Schwierigkeiten auszuräumen, sagte sie in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) forderte erneut die Abschaffung des erst im Januar gestarteten Gesundheitsfonds. In der "Bild am Sonntag" schrieb er: "Es besteht akut die Gefahr, dass die Spitzenmedizin in Deutschland zerfällt. Schuld daran ist eine gigantische neue Gesundheitsbürokratie, in deren Mittelpunkt der Gesundheitsfonds steht."

Die Reform sorgt bei Medizinern für großen Unmut - viele Fachärzte rechnen mit Einkommenseinbußen und fordern eine andere Verteilung der Honorare. Bei den Krankenkassen wiederum haben sich laut "Frankfurter Allgemeiner Sonntagszeitung" bereits mehrere Tausend Patienten beschwert, weil Ärzte sie nur noch gegen Vorkasse und private Barzahlung behandeln wollen.