“Ich habe die Bilder auf CNN gesehen. Den ganzen Morgen und den ganzen Nachmittag. Es war schrecklich.“

"Ich habe die Bilder auf CNN gesehen. Den ganzen Morgen und den ganzen Nachmittag. Es war schrecklich." Stian ist eine norwegische Austauschstudentin in der Slowakei. Sie ist weit weg von zu Hause und noch viel weiter weg von Winnenden, dem Ort des grauenhaften Amoklaufs. Doch über das Internet zeigt sie: Im Herzen ist sie ganz nah dran. Wie Tausende andere Menschen hat sie ihre Trauer öffentlich gemacht, auf facebook, dem "social network" und der wahrscheinlich wichtigsten Online-Kommunikationsplattform der Welt. "Ich bin mit meinen Gedanken bei den Familien und Hinterbliebenen der Opfer dieses furchtbaren Blutbads."

Was in Winnenden passierte, hat sich in Windeseile in der (Online-)Welt verbreitet. Es ist - bei aller Betroffenheit - ein mediales Großereignis. Die Website der "New York Times" positionierte den Amoklauf als Topmeldung. Die "Washington Post", der britische "Guardian" und die spanische "El País" titelten online ebenfalls mit der Schreckensnachricht aus Deutschland.

Zum möglicherweise schnellsten nationalen Nachrichtenmedium wurde der Microblogging-Dienst Twitter, ein auf Kurznachrichten spezialisiertes Portal. Binnen zehn Sekunden und mit maximal 140 Zeichen wurde verbreitet, was sich in Winnenden abgespielt hatte: "Amoklauf in Realschule / Zehn Tote / Verfolgungsjagd / Verdächtiger tot". So rauschten die Schlagzeilen in Sekundenbruchteilen auf die Bildschirme derjenigen, die sich für diesen Online-Dienst angemeldet haben. Auch abendblatt.de nutzt Twitter, um übers Internet schnellstmöglich zu informieren. Menschen aus allen Kontinenten haben im Internet mittlerweile Foren eingerichtet, um ihr Entsetzen und ihre Trauer über die Schreckenstat von Winnenden zu bekunden. Wie Stian aus Norwegen: "Die Welt leidet mit Euch, Winnenden!", schreibt sie. Und damit ist sie nicht allein.