Der Kritiker von Präsident Putin war am vergangenen Freitag bei einer Kundgebung zur Unterstützung der Punkband Pussy Riot festgenommen worden.

Moskau. Der frühere Schachweltmeister und russische Oppositionsführer Garri Kasparow ist am Freitag für die Teilnahme an einer nicht genehmigten Kundgebung unerwartet freigesprochen worden. Der bekannte Kritiker von Präsident Wladimir Putin war am vergangenen Freitag bei einer Kundgebung zur Unterstützung der russischen Punkband Pussy Riot in Moskau festgenommen worden. Gemeinsam mit anderen Demonstranten war er mit Gewalt abgeführt und in einen Polizeiwagen weggebracht worden. Kasparow wurde auch beschuldigt, bei seiner Festnahme einen Polizisten in die Hand gebissen zu haben.

Doch das Gericht, in dem auch die Mitglieder von Pussy Riot verurteilt worden waren, sprach Kasparow von allen Vorwürfen frei. „Dies ist ein historischer Tag“, sagte Kasparow laut seiner Homepage nach dem Freispruch. „Die Gerichte haben aufgehört, der Polizei zu vertrauen.“ Kasparow will nun Beschwerde gegen seine Festnahme einlegen und den angeblich von ihm gebissenen Beamten wegen Verleumdung verklagen.

Putin hat vor kurzem ein Gesetz zur Verschärfung des Versammlungsrechts unterzeichnet. Es sieht die Erhöhung der Geldbußen für die Teilnahme an nicht genehmigten Kundgebungen um das 150-fache auf bis zu 300.000 Rubel (rund 7.100 Euro) vor. (dapd)