Die Partei von Wladimir Putin gewinnt die Parlamentswahl in Russland, büßt im Vergleich zu 2007 aber die Zweidrittelmehrheit ein.

Moskau. Wladimir Putins Partei Einiges Russland kann auch künftig allein in der Duma regieren. Die zentrale russische Wahlkommission erklärte die Partei des Regierungschefs am Montag offiziell zum Sieger der Parlamentswahl. Die Partei erhalte 238 von 450 Sitzen, sagte Wahlleiter Wladimir Tschurow in Moskau.

Die Kremlpartei büßte im Vergleich zu Duma-Wahl 2007 die Zweidrittelmehrheit ein. Nach vorläufigem Stand reduzierte sich die Zahl der bisher 315 Mandate um 77. Geeintes Russland holte demnach am Sonntag knapp 50 Prozent der Stimmen, wie Tschurow nach Auszählung von rund 96 Prozent der Wahlzettel sagte.

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Im Parlament sind nach Angaben von Tschurow alle vier bisherigen Parteien vertreten. Die Kommunisten kamen gegen Ende der Auszählung auf 19,16 Prozent der Stimmen und 92 Sitze, Gerechtes Russland auf 13,22 Prozent (64 Sitze) und die ultranationalistische Liberaldemokratische Partei von Wladimir Schirinowski auf 11,66 Prozent (56).

Die Wahl wurde von Wahlfälschungsvorwürfen und einer bisher beispiellosen Cyber-Attacke auf unabhängige Internetseiten überschattet. Regierungsgegner kündigten noch für Montag Massenproteste in Moskau an. Zu der Wahl für die Staatsduma waren am Sonntag rund 110 Millionen Bürger aufgerufen gewesen.