Russlands Premier wettert gegen UN. Die Außenminister der 27 EU-Länder lassen das Vermögen der libyschen Führung einfrieren.

Tripolis/Bengasi. Auch zwei Tage nach Beginn der Militäraktion gegen Libyen ist die Nato noch tief gespalten über eine mögliche Beteiligung. Bei Sondersitzungen wollen die Botschafter der 28 Nato-Staaten am Montag in Brüssel einen neuen Anlauf für eine Einigung machen. Ziel ist es, ein Mandat für die Überwachung der vom UN-Sicherheitsrat genehmigten Flugverbotszone gegen Libyen zu erreichen.

Doch die Militärallianz ist zerstritten wie selten – dabei müssen Entscheidungen einstimmig fallen. Nach Diplomatenangaben blockiert vor allem die Türkei. Das Land beteiligt sich nicht an dem Militäreinsatz und warnt vor negativen Folgen für die Nato. Zudem wolle Frankreich die Führung des Einsatzes nicht an das Bündnis abtreten. Mehrere Bündnispartnern hätten beim Nato-Rat am Sonntag das Vorpreschen von Franzosen, Briten und Amerikanern kritisiert, verlautete aus dem Hauptquartier. Einige Länder fühlten sich schlecht informiert. Die Planungen konzentrieren sich auf drei Bereiche: Hilfe für die Durchsetzung der Flugverbotszone, Einsätze auf See zur Sicherung des Waffenembargos sowie Unterstützung für humanitäre Hilfe. Über die beiden letzten Punkte seien sich die Staaten bereits einig. Eine Beteiligung der Nato an Kampfeinsätzen gegen Bodenstellungen gilt dagegen als unwahrscheinlich.

Verfolgen Sie die Ereignisse in Libyen im Liveticker:

16.10 Uhr: Der britische Generalstabschef David Richards hat einen britischen Militärangriff zur Tötung des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi ausgeschlossen. Gaddafi gehöre „absolut nicht“ zu den Zielen der britischen Streitkräfte, sagte er in London der BBC.

15.46 Uhr: Russlands Präsident Dmitri Medwedew kritisiert Ministerpräsident Wladimir Putin, der die UN-Resolution mit einem „Aufruf zum Kreuzzug“ verglich: Der Begriff sei in diesem Zusammenhang inakzeptabel. Der Einsatz von Gewalt in Libyen müsse verhältnismäßig sein. Russland werde sich nicht an einer Militärkoalition beteiligen, sei aber bereit, an Friedenseinsätzen in dem Land mitzuwirken.

14.15 Uhr: Die EU soll sich nach Ansicht von Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) künftig auf humanitäre Hilfe konzentrieren. Neben Wirtschaftssanktionen solle die EU Unterstützung für die notleidenden Menschen vorantreiben, sagte Westerwelle beim Außenministertreffen in Brüssel. Auch Hilfseinsätze unter militärischem Schutz seien nicht ausgeschlossen.

13.57 Uhr: Der Palästinenserpräsident Mahmud Abbas will zur Militärintervention des Westens gegen Libyen nicht öffentlich Stellung nehmen. „Der Standpunkt der Nationalen Palästinensischen Behörde ist es, sich nicht einzumischen, sobald in der arabischen Welt politische Ereignisse stattfinden“, sagte Abbas in Budapest. Er hoffe, dass sich die „traurige“ Lage in Libyen „so bald wie möglich“ verbessere.

13.07 Uhr: Die Europäische Union hat weitere Sanktionen gegen Libyen verhängt. Die Außenminister der 27 EU-Länder beschlossen in Brüssel offiziell, das Vermögen von elf Vertretern der libyschen Führung sowie neun Wirtschaftseinheiten wie Banken und Unternehmen in der EU einzufrieren, wie ein EU-Diplomat mitteilte. Den Vertretern aus dem Umkreis von Machthaber Muammar al-Gaddafi wird zudem die Einreise verweigert.

12.56 Uhr: Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin übt scharfe Kritik an dem Einsatz westlicher Mächte in Libyen: Die UN-Resolution dazu ähnle einem mittelalterlichen Aufruf zum Kreuzzug. Es entwickle sich zu einem Trend in der US-Außenpolitik, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen. Die Entwicklung in Libyen deute darauf hin, dass Russland seine eigenen Verteidigungsfähigkeiten stärken solle.

12.35 Uhr: Sowohl Katar als auch die Vereinigten Arabischen Emirate beteiligen sich an der internationalen Militäraktion gegen die libyschen Streitkräfte von Muammar al Gaddafi. Das bestätigte der Generalsekretär des Golfkooperationsrates (GCC), Abdul Rahman Hamad al Attijah, am Montag. Er betonte aber, dass sich die Operation nur auf den Schutz von Zivilisten konzentriere.

12.15 Uhr: Libysche Demonstranten haben auf dem Tahrir-Platz in Kairo versucht, UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zu verprügeln. Nach Angaben eines Augenzeugen blieb Ban unverletzt, weil seine Leibwächter rechtzeitig eingriffen, als sich die Anhänger von Oberst Muammar al-Gaddafi auf ihn stürzen wollten. Der UN-Chef hatte sich zuvor mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa, getroffen, um mit ihm über die Lage in Libyen zu sprechen.

11.05 Uhr: Kurz nach dem Beginn des internationalen Militäreinsatzes über Libyen hat eine Flüchtlingswelle aus dem nordafrikanischen Land Italien erreicht. Innerhalb von 24 Stunden erreichten nach Angaben des italienischen Rundfunks knapp 1.500 Libyer auf 13 Booten Lampedusa. Damit stieg die Zahl der Flüchtlinge auf der italienischen Ferieninsel vor der tunesischen Küste auf knapp 5.000.

10.35 Uhr: Der Chef der Arabischen Liga, Amr Mussa, sagt, es gebe wegen der UN-Resolution zu Libyen keinen Konflikt. Sein Staatenbund respektiere den Beschluss des Sicherheitsrats. Die Resolution diene dem Schutz von Zivilisten. „Und darum geht es uns“, sagt er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Kairo.

9.40 Uhr: Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Jürgen Trittin hat die deutsche Enthaltung bei der UN-Resolution zu Libyen kritisiert. „Man hätte die Bedenken durch einen Resolutionsanhang zum Ausdruck bringen können“, sagte er im ZDF. „Man hätte sich nicht enthalten müssen.“ Die UN-Resolution sei richtig, der Militäreinsatz aber „nicht zu Ende gedacht“. Der Westen stehe nun „am Anfang eines langen militärischen Engagements“, sagte Trittin.

9.10 Uhr: Der Streit über die Führung des Libyen-Einsatzes schadet nach den Worten des luxemburgischen Außenministers Jean Asselborn der Intervention und muss sofort beendet werden. „Es wäre ein sehr schlechtes Zeichen, wenn es die Koalition von Franzosen, Briten und Amerikanern mache, und sobald es Probleme gibt, die NATO übernehmen soll“, sagte der Minister in Brüssel. Das „Spiel“ zwischen beiden Parteien sei schädlich, schließlich riskierten bereits Soldaten ihr Leben, um die UN-Resolution durchzusetzen.

7.57 Uhr: Die französische Regierung erklärt, sie habe keine Informationen über zivile Opfer der Luftangriffe .

7.02 Uhr: Den Angriff auf einen Komplex mit Privaträumen von Gaddafi hat nun auch die Regierung in Tripolis bestätigt . „Das war ein barbarischer Angriff“, sagte Regierungssprecher Mussa Ibrahim und zeigte Splitter, die nach seinen Angaben von einer Rakete stammten.

6.54 Uhr: Nachdem seine Panzer auf dem Weg nach Bengasi von der französischen Luftwaffe zerstört wurden, will Gaddafi nun Tausende seiner Anhänger dort hinmarschieren lassen. Die staatliche Nachrichtenagentur Jana meldete in der Nacht zum Montag, Gaddafi habe sich mit Mitgliedern eines Volkskomitees getroffen, um diesen „grünen Marsch“ nach Bengasi zu organisieren. Die „Demonstranten“, zu denen Abgeordnete der verschiedenen Stämme des Landes gehören sollten, würden sich „mit Olivenzweigen in der Hand“ in friedlicher Absicht auf dem Weg in die Stadt im Osten machen, hieß es. Sie würden jedoch von bewaffneten Bürgern begleitet, da die andere Seite ebenfalls bewaffnet sei. Ziel dieser Demonstration sei es, die Pläne der Ausländer zu durchkreuzen, die Libyen zersplittern und ausplündern wollten. Bengasi ist die größte Stadt, die von den Aufständischen kontrolliert wird.

6.01 Uhr: In dem zerstörten Gebäude der Gaddafi-Residenz ist ein militärisches „Kommando- und Kontrollzentrum“ der libyschen Truppen beherbergt gewesen. Das sagte ein Vertreter der internationalen Einsatzkräfte der Nachrichtenagentur AFP. Das sei auch der Grund dafür gewesen, weshalb das Gebäude in Tripolis zerstört worden sei. In dem Gebäude empfängt Gaddafi häufig offiziellen Besuch.

5.50 Uhr: Ein Marschflugkörper ist am Sonntagabend in ein Gebäude innerhalb des Geländes Bab Al Asisija in Tripolis eingeschlagen, auf dem auch das Zelt von Machthaber Muammar al Gaddafi steht. Es war nicht bekannt, wo sich Gaddafi während des Angriffs befand. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur Associated Press wurde von Vertretern der libyschen Regierung auf das Gelände geführt. Er berichtete, die Hälfte des runden, dreigeschossigen Verwaltungsgebäudes sei eingestürzt, Rauch stieg daraus auf und Splitterteile der Cruise Missile seien überall verstreut. Rund 300 Gaddafi-Anhänger seien auf dem Gelände gewesen. Über Tote und Verletzte wurde nichts bekannt.

Alle Ereignisse in Libyen vom Sonntag im Liveticker:

23.46 Uhr: In der libyschen Hauptstadt Tripolis ist ein Gebäude der Residenz von Machthaber Muammar el Gaddafi bei einem Angriff zerstört worden. Wie ein AFP-Reporter vor Ort am Sonntagabend berichtete, handelte es sich um ein Verwaltungsgebäude in dem Komplex. Es wurde demnach von einer Rakete getroffen.

23.39 Uhr: Die USA erkennen den Libyen erklärten Waffenstillstand nicht an und wollen nach Angaben der Regierung die UN-Resolution für eine Flugverbotszone weiter umsetzen.

22.56 Uhr: Die USA wollen das Kommando über die Luftangriffe auf Libyen „innerhalb weniger Tage“ abgeben. Wie Verteidigungsminister Robert Gates am Sonntag mitteilte, sollen entweder die Briten oder die Franzosen, oder aber die Nato die Leitung der Operation zur Einrichtung einer Flugverbotszone über dem nordafrikanischen Land übernehmen.

22.54 Uhr: Großbritannien hat die erneute Ankündigung einer Waffenruhe von libyscher Seite mit Skepsis aufgenommen. Als am Freitag erstmals eine Waffenruhe von der libyschen Führung verkündet worden sei, sei diese wenige Stunden später gebrochen worden, hieß es von der Downing Street. „Wir haben am Freitag gesagt, dass wir Gaddafi nicht an seinen Worten, sondern an seinen Taten messen“, verlautete aus Regierungskreisen. Dies gelte weiterhin.

22.18 Uhr: Das US-Verteidigungsministerium hat nach den Luftangriffen auf Libyen russischen Angaben widersprochen, wonach es dabei auch zivile Opfer gab. Es gebe „keine Anzeichen“ für zivile Opfer in den Gebieten, die von der internationalen Koalition angegriffen worden seien, sagte Admiral William Gortney am Sonntag im Pentagon in Washington. Zuvor hatte das libysche Staatsfernsehen berichtet, dass auch „zivile Ziele in Tripolis“ angegriffen worden seien. Auch das russische Außenministerium hatte erklärt, dass bei den Luftangriffen 48 Zivilisten getötet und 150 weitere verletzt worden seien.

21.16 Uhr: Ein Vertreter des US-Militärs erklärt, dass die Angriffe der amerikanischen, französischen und britischen Streitkräfte auf libysche Bodentruppen südlich der Stadt Benghasi ein Erfolg gewesen seien.

21.11 Uhr: Nach den massiven Angriffen einer internationalen Allianz auf libysche Militäreinrichtungen hat Libyen am Sonntagabend erneut eine Waffenruhe ausgerufen. Die Waffen würden bereits ab Sonntagabend schweigen, erklärte ein Sprecher der Streitkräfte in Tripolis. Damit folge man einem Vorschlag der Afrikanischen Union.

21.09 Uhr: Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, in der Stadt Tripolis seien zur Stunde laute Explosionen zu hören. Sie beruft sich auf Berichte von Augenzeugen.

20.43 Uhr: Drei italienische Tornado-Kampfflugzeuge sind am Sonntagabend von der Luftwaffenbasis Trapani-Birgi in Sizilien zu einem Einsatz gestartet. Das Ziel ihres Fluges wurde zunächst nicht mitgeteilt, wie italienische Medien berichteten. Verteidigungsminister Ignazio La Russa hatte Stunden zuvor mitgeteilt, dass Italien acht Flugzeuge für die Aktionen gegen das Regime des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafir bereitstelle - vier Jagdflugzeuge sowie vier Tornados, die Flugabwehrradar neutralisieren können.

20.39 Uhr: An den Luftangriffen auf Ziele in Libyen haben sich am Sonntag auch dänische Kampfflugzeuge beteiligt. Das teilte Dänemarks Verteidigungsministerin Gitte Lillelund am Abend in Kopenhagen mit. Von den sechs für die Einsätze in Libyen bereitgestellten Flugzeugen seien vier jeweils fünf Stunden bei dem „Hochrisikoeinsatz“ in der Luft gewesen. Sie seien zu ihrem Stützpunkt auf Sizilien zurückgekehrt. Weitere Einzelheiten wollte die Ministerin nicht nennen.“

20.10 Uhr: Die Tschechische Republik unterstützt eine Einbindung der Nato in den laufenden Militäreinsatz in Libyen. „Ich wäre sehr froh, wenn die ganze Aktion im Rahmen der Nato oder auch unter ihrer Aufsicht ablaufen würde“, sagte Außenminister Karel Schwarzenberg am Sonntag dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT. Eine direkte Beteiligung tschechischer Soldaten an Kampfeinsätzen lehnte Schwarzenberg zwar erneut ab; den Einsatz tschechischer Spezialisten für Chemiewaffenabwehr schloss er aber nicht aus. Verteidigungsminister Alexander Vondra deutete bei der Nachrichtenagentur CTK eine mögliche tschechische Beteiligung an einem humanitären Einsatz an.

19.20 Uhr: Die Arabische Liga kritisierte die Umsetzung der Flugverbotszone in Libyen scharf. Vor allem die Opfer unter den Zivilisten werden beklagt. Dies sei nicht die Art von Flugverbotszone, die das Staatenbündnis unterstützt habe, erklärte Generalsekretär Amr Mussa. Er kündigte eine Dringlichkeitssitzung der Gemeinschaft an, die den westlichen Bemühungen um ein Eingreifen vor einer Woche noch einen entscheidenden Schub verliehen hatte. „Wir wollen einen Schutz der Zivilbevölkerung, nicht ihren Beschuss“, betonte Mussa. Russland rief die Allianz zu einem Ende ihrer Luftangriffe auf, die nicht-militärischen Zielen gälten. Unter anderem seien eine medizinische Einrichtung, Straßen und Brücken bombardiert worden.

18.22 Uhr: Diplomaten berichten, dass sich die Nato weiter über einen Einsatz des Militärbündnisses in Libyen streitet. Bei einer Sondersitzung konnten sich die ständigen Nato-Botschafter am Sonntag in Brüssel zunächst nicht auf ein Mandat zur Überwachung der Flugverbotszone in Libyen einigen. Mehrere Länder hätten Bedenken. Die Sitzung soll am späten Abend fortgesetzt werden.

17.20 Uhr: Ein italienisches Schiff wird laut Medienberichten im Hafen der libyschen Hauptstadt Tripolis festgehalten. Offenbar hätten bewaffnete Männer die Besatzungsmitglieder der "Asso 22“ festgenommen, während libysche Arbeiter am Sonnabend von Bord gegangen seien, berichtete der staatliche Fernsehsender RAI am Sonntag. Acht Italiener, zwei Inder und ein Ukrainer seien an Bord der "Asso 22“. Dem Bericht zufolge darf der Schleppkahn der in Neapel ansässigen Reederei Augusta Offshore den Hafen von Tripolis nicht verlassen.

Italiens Verteidigungsminister Ignazio La RussaIn erklärte in einer ersten Reaktion, dass Italien bereit sei, die Besatzung "mit allen möglichen Mitteln“ zu evakuieren. Der italienische Außenminister Franco Frattini sagte, die Situation sei verwirrend. Dass das Schiff beschlagnahmt worden sei, könne er nicht ausschließen. Demnach hatte der italienische Ölkonzern Eni den Schleppkahn gemietet, um ihn bei Ölplattformen vor der libyschen Küste einzusetzen.

Frattini erklärte, Italien habe die Türkei gebeten, bei libyschen Behörden zu intervenieren. Seit der Schließung der italienischen Botschaft in Libyen vertritt dort die Türkei die Interessen von Rom.

16.42 Uhr: Wie der britische Verteidigungsminister Liam Fox bekannt gab, soll nach dem Willen Großbritanniens das Kommando über den Militäreinsatz in Libyen möglichst schnell von den USA zur Nato übergehen. Fox am Sonntag in der BBC: "Ich hoffe, dass wir unter Nato-Kontrolle und unter Nato-Kommando kommen, auch wenn es keine Nato-Mission ist." Wichtige Nato-Mitglieder wie Deutschland und die Türkei beteiligen sich nicht an der Militäroperation. Eine zu starke Rolle der Nato könnte nach Auffassung von Fox speziell arabische Länder davon abhalten, sich militärisch zu beteiligen. "Noch ist es eine UN-Koalition von Ländern, die dem libyschen Volk zur Hilfe kommen wollen“, sagte Fox. Aber er hoffe, dass "in den nächsten Tagen“ die Kommando- und Kontrollstrukturen greifen werden, über die die Nato bereits verfüge.

15.28 Uhr: Nach den Worten von US-Generalstabschef Michael Mulle dient der Militäreinsatz internationaler Truppen in Libyen nicht dem Sturz Gaddafis. Ziel sei es, die libysche Zivilbevölkerung zu schützen , sagte Mullen dem US-Fernsehsender Fox. Um die Kampfkraft der Gaddafi-Truppen zu schwächen, plane die internationale Koalition, deren Nachschublinien anzugreifen, sagte Mullen dem Nachrichtensender CNN. "Seine Truppen sind recht gut verteilt zwischen Tripolis und Bengasi“, sagte Mullen mit Blick auf die Hauptstadt im Westen des Landes und die Rebellenhochburg im Osten. Ab Montag werde versucht, den logistischen Nachschub zu unterbrechen. „Wir sind jetzt in einer Situation, in der das, was wir machen, zum Teil davon abhängt, was er macht“, fügte Mullen mit Blick auf Gaddafis Strategie hinzu.

14.31 Uhr: Fox sagte außerdm, er hoffe, dass sich noch am Sonntag, spätestens aber am Montag der erste arabische Staat an der Militäraktion beteilige. „Ich glaube, es ist sehr wichtig für die öffentliche Meinung in der arabischen Welt, zu zeigen, dass nicht nur der Westen handelt, sondern dass eine internationale Koalition handelt“, sagte er. Er kündigte an, dass Tornado-Jets der Royal Air Force und Eurofighter-Flugzeuge nach Italien verlegt würden. Die erste Operation in der Nacht zum Sonnabend sei von einem Fliegerhorst in Norfolk (England) aus geflogen worden. Die Flugzeuge waren nach Informationen der BBC nach sieben Stunden Einsatz und 3000 Flugmeilen auf die Heimatbasis zurückgekehrt. Sie waren von Tank- und Aufklärungsflugzeugen begleitet worden. Die Briten haben vor der libyschen Küste auch die Fregatten HMS Cumberland und HMS Westminster zur Unterstützung der Operation in Stellung gebracht. Von einem britischen U-Boot waren in der Nacht nach US-Angaben Tomahawk-Raketen abgefeuert worden.

14.23 Uhr: Der britische Verteidigungsminister Liam Fox hat den Start der Militäroperation in Libyen als „sehr erfolgreich“ bezeichnet. Er nannte jedoch keine Einzelheiten über getroffene Ziele in Libyen. Die Behauptung des Gaddafi-Regimes, bei den Angriffen auf Tripolis seien Dutzende Zivilisten getötet worden, bezeichnete er als Propaganda . „Das ist genau das, was ich gedacht hatte, dass das Regime sagen würde“, sagte Fox. Die Angriffe erfolgten mit sehr exakten Waffen, „die so konstruiert sind, dass sie Opfer unter Zivilisten oder andere Kollateralschäden minimieren“, sagte Fox.

14 Uhr: Nach Angaben des TV-Senders CNN greifen US-Tarnkappenbomber libysche Truppen an. Wie der Sender unter Berufung auf das Pentagon berichtete, fliegen insgesamt 19 Kampfflugzeuge, darunter auch mehrere Stealth-Tarnkappenbomber, Attacken auf Bodentruppen von Gaddafi. Tarnkappenbomber können vom feindlichen Radar nur äußerst schwer erkannt werden. Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Zugleich berichtete eine Korrespondentin des Senders aus Libyen, die Angriffe von Gaddafi-Einheiten auf die Rebellenhochburg Bengasi sei zum Stillstand gekommen.

13.32 Uhr: Nach Ansicht der Generalsekretärin von „amnesty international“ Deutschland, Monika Lüke, droht in Libyen eine humanitäre Katastrophe . „An den Grenzen von Libyen sind 200.000 Flüchtlinge, die dringend Nahrung und Medikamente brauchen“, sagte Lüke in einer Kanzelrede in der Sankt-Reinoldi-Kirche in Dortmund. Deutschland und die anderen EU-Mitgliedsstaaten müssten „dringend mehr tun“, würden sich bisher aber in dieser Problematik abschotten und „stattdessen nur über die Vor- und Nachteile einer Flugverbotszone über Libyen diskutieren“.

13.07 Uhr: Westerwelle kündigte an, Deutschland werde fünf Millionen Euro an humanitärer Hilfe für Libyen bereitstellen. Damit soll unter anderem Flüchtlinge an der Grenze geholfen werden. Darüber hinaus sei die Bundesregierung dafür, die „Finanzströme des Regimes auszutrocknen“.

13.01 Uhr: Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat in Berlin bekräftigt, dass sich Deutschland nicht am Militäreinsatz gegen Libyen beteiligen werde. „Die Bundeswehr wird nicht nach Libyen geschickt“, sagte Westerwelle. Der Eindruck, dass sich Deutschland mit dieser Haltung in der Europäischen Union isoliere, sei „völlig falsch“.

Westerwelle sagte, die Verantwortung dafür, dass so viele Menschen in Libyen litten, liege bei Gaddafi. Dieser missachte in eklatanter Weise ihre Rechte und komme der Forderung der internationalen Gemeinschaft nach einem Waffenstillstand nicht nach. Deutschland und seine Partner teilten das Ziel, ihn abzulösen. „Oberst Gaddafi muss abtreten, auch sein Regime. Das ist und bleibt unser Ziel“, sagte Westerwelle.

12.50 Uhr: Laut US-Generalstabschef Mike Mullen haben die westlichen Luftangriffe eine Offensive von Gaddafis Truppen gegen Rebellen in Bengasi erfolgreich gestoppt. Es gebe derzeit keine Anzeichen dafür, dass sich noch libysche Flugzeuge in der Luft befänden. Damit sei die Flugverbotszone faktisch durchgesetzt. Er habe zudem bisher keine Berichte über zivile Opfer gesehen, sagt Mullen er dem Fernsehsender NBC. Die Ziele der Militäraktion seien begrenzt, es gehe nicht um die Vertreibung Gaddafis.

12.08 Uhr: Frankreich setzt seine Luftangriffe auf die Gaddafi-Truppen heute fort, heißt es aus Militärkreisen. „ Französische Flugzeuge sind zur Stelle .“ Unterdessen teilte das Verteidigungsministerium in London mit, britische Kriegsflugzeuge hätten bei den Angriffen über Nacht vor allem auf libysche Luftabwehrsysteme gezielt. „Die meisten Ziele waren in der Region um Tripolis“, sagte ein Sprecher.

11.45 Uhr : Mindestens 14 Tote liegen um die ausgebrannten Militärfahrzeuge entlang der strategisch wichtigen Straße zwischen der Rebellenhochburg Benghasi und Adschdabija im Osten Libyens, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Nach den Luftangriffen der westlichen Alliiertentruppen zeigt die Straße, auf der Gaddafi-Truppen nach Benghasi vorgerückt sind, ein Bild der Zerstörung. Die Munition der ausgebrannten Fahrzeuge explodiert noch immer.

11.28 Uhr: Muammar al-Gaddafi hat einen „langen Krieg“ gegen die internationale Streitmacht angekündigt. In einem Telefonat mit dem staatlichen libyschen Fernsehen sagte Gaddafi, er werde bei der Bekämpfung des Aufstands im Osten des Landes nicht lockerlassen. Er habe die Waffenlager für die Bevölkerung geöffnet, jeder sei nun mit „automatischen Waffen, Mörsergranaten, Bomben“ ausgerüstet. „Wir versprechen euch einen langen Krieg“, sagte Gaddafi.

11.12 Uhr: Im Hafen von Tripolis wird Medienberichten zufolge ein italienisches Schiff festgehalten . Die Nachrichtenagentur Ansa meldet, die Besatzung der „Asso 22“ sei festgenommen worden. Das Schiff dürfe den Hafen nicht verlassen. An Bord seien acht Italiener, zwei Inder und ein Ukrainer, hieß es. Das italienische Außenministerium erklärte, es prüfe die Berichte und sei in Kontakt mit der Reederei des Schiffes.

11.05 Uhr: Gaddafi-Truppen haben Scharfschützen auf den Dächern von mindestens drei Häusern im Zentrum der von Aufständischen besetzten Stadt Misrata positioniert, wie ein Bewohner berichtet. „Sie scheinen bereit zu sein, auf alles zu feuern, was sich bewegt“, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters am Telefon. In Misrata sei es heute bisher ruhig, Gaddafis Truppen umzingelten jedoch weiterhin die Stadt.

10.57 Uhr: Nach den Luftangriffen der westlichen Koalitionstruppen säumen Dutzende frisch ausgebrannter Militärfahrzeuge die strategisch wichtige Straße zwischen der Rebellenhochburg Bengasi und Adschdabija im Osten Libyens, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Gaddafi-Truppen hatten die Stroße genutzt, um nach Benghasi vorzurücken.

10.18 Uhr: Drei US-Tarnkappenbomber haben nach Angaben des Fernsehsenders CBS bei dem Militäreinsatz 40 Bomben auf einen bedeutenden libyschen Flugplatz geworfen, der jedoch nicht näher identifiziert wurde. Ein Sprecher des Pentagon erklärte, ihm lägen keine Informationen über einen solchen Angriff vor.

9.45 Uhr: Nach dem Votum des UN-Sicherheitsrats für eine Flugverbotszone über Libyen hat Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) Verständnis für die Kritik an der deutschen Position geäußert. Die Frage sei berechtigt, ob Deutschland im Sicherheitsrat ähnlich wie seine Bündnispartner hätte abstimmen sollen, sagte Lammert im Deutschlandfunk. Zumal zwischen der Zustimmung zur der Resolution und der Entscheidung über eine Beteiligung deutscher Soldaten an einem Militäreinsatz kein unmittelbarer Zusammenhang bestehe. Deutschland hatte sich im Sicherheitsrat der Stimme enthalten.

Gleichzeitig wies Lammert darauf hin, dass sich Deutschland bereits stark an internationalen Militäreinsätzen beteilige. Es gebe nur ganz wenige Länder, die ein vergleichbar hohes Engagement an so vielen Plätzen der Welt leisteten würden. Man müsse daher akzeptieren, dass Deutschland nur begrenzte Möglichkeiten habe

9.23 Uhr: China bedauert die massiven Luftangriffe auf Libyen. Die Sprecherin des Außenministeriums in Peking, Jiang Yu, sagte am Sonntag: „China hat die jüngste Entwicklung in Libyen zur Kenntnis genommen und bedauert die Militärschläge gegen Libyen“. China sei wie immer gegen den Einsatz von Gewalt in internationalen Beziehungen. Peking hoffe, dass die Stabilität in Libyen so bald wie möglich wieder hergestellt werden kann, damit weitere zivile Opfer vermieden würden, betonte Jiang Yu nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua. China hatte sich wie auch Deutschland bei der Abstimmung über die Resolution für die Errichtung eines Flugverbots über Libyen im UN-Sicherheitsrat am Donnerstag in New York enthalten. Als Vetomacht hätte China mit seinem Nein die Resolution zu Fall bringen können.

8.25 Uhr: Westliche Staaten sorgen sich einem Medienbericht zufolge offenbar um Giftgas-Vorräte von Muammar el Gaddafi. Mit Überwachungssatelliten werde ein Gebäude in einem abgelegenen Ort in der libyschen Wüste beobachtet, in dem rund zehn Tonnen Senfgas in mehreren Fässern aufbewahrt würden, berichtete die „Washington Post“ am Sonnabendabend. Die Fässer seien südlich der Stadt Sirte gelagert, wo Gaddafi geboren sein soll.

Westliche Regierungsbeamte befürchten dem Bericht zufolge, Gaddafi könne das Giftgas gegen die eigene Bevölkerung einsetzen. Nach Angaben der staatlichen libyschen Nachrichtenagentur Jana war auch Sirte Ziel von Luftangriffen geworden.

8.14 Uhr: Bei den ersten Angriffen Frankreichs, Großbritanniens und der USA zur Durchsetzung einer Flugverbotszone in Libyen sind nach einem Bericht des libyschen Staatsfernsehens 48 Menschen getötet worden. Unter Berufung auf das Oberkommando der Streitkräfte hieß es weiter, 15 Menschen seien bei den Luftangriffen vom Sonnabend verletzt worden. Für die Angaben war von unabhängiger Seite keine Bestätigung zu erhalten. Dem libyschen Fernsehen zufolge handelt es sich bei den meisten Opfern um Kinder.

7.58 Uhr: Tripolis ist am frühen Morgen aus der Luft angegriffen worden. Die Luftabwehr der Stadt war in Aktion, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Es seien Bombenexplosionen zu hören.

Alle Ereignisse in Libyen vom Sonnabend im Liveticker:

21.50 Uhr: US-Präsident Barack Obama hat den Einsatzbefehl an die US-Streitkräfte für eine „begrenzte Militäroperation in Libyen“ gegeben. „Diese Aktion hat jetzt begonnen“, sagte Obama am Sonnabend bei seinem Besuch in Brasilien. „Wir werden keine, ich wiederhole, keine US-Truppen am Boden einsetzen.“ Aber die USA könnten nicht zusehen, wie „Männer und Frauen in Libyen Brutalität und Tod durch die Hand ihrer eigenen Regierung“ ausgeliefert seien.

20.58 Uhr: Nach französischen Flugzeugen haben nun auch Kampfjets der britischen Luftwaffe in die Militäraktion in Libyen eingegriffen. Das bestätigte Großbritanniens Premierminister David Cameron. Die Militäraktion sei „notwendig, legal und richtig“, sagte der Regierungschef.

20.47 Uhr: Die Streitkräfte der USA haben Raketen auf Stellungen der libyschen Flugabwehr abgeschossen. Das teilte das Pentagon am Samstag mit. Als Ziele wurden Stellungen in der Umgebung der Hauptstadt Tripolis sowie entlang des Küstenstreifens südlich der Stadt Bengasi angegeben.

20.04 Uhr: Frankreich hat weitere Militäraktionen in Libyen angekündigt. Die Maßnahmen würden in den kommenden Tagen fortgesetzt, bis sich Machthaber Muammar Gaddafi an die UN-Resolution halte.

19.15 Uhr: Bei den Luftangriffen französischer Kampfjets auf Ziele in Libyen sind am Samstag nach arabischen Medienberichten auch vier Panzer der libyschen Regierungstruppen getroffen worden. Die Panzer seien am Rande der Aufständischen-Hochburg Bengasi im Osten des Landes bombardiert worden, berichtete der arabischen Fernsehsender Al-Dschasira unter Berufung auf Quellen in der Stadt. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

18.50 Uhr: Die US-Streitkräfte haben am Samstag mit der Vorbereitung von Angriffen auf libysche Ziele begonnen. Schiffe und Flugzeuge seien in Position gebracht worden, sagte ein Militär-Sprecher. Die amerikanische Marine werde Stellungen der libyschen Flugabwehr entlang der Küste vom Mittelmeer aus angreifen. An den ersten Militäraktionen französischer Kampfjets seien die US-Streitkräfte hingegen nicht beteiligt

18.03 Uhr: Die französischen Streitkräfte haben am Samstagnachmittag damit begonnen, in Libyen anzugreifen. Der französische Generalstab teilte in Paris mit, ein nicht näher identifiziertes Fahrzeug sei beschossen worden. Damit griff die internationale Koalition auf Grundlage der UN-Resolution 1973 direkt militärisch in Libyen ein, um die Gewalt der Truppen von Machthaber Muammar el Gaddafi gegen die Zivilbevölkerung zu stoppen.

17.22 Uhr: US-Präsident Barack Obama hat sich entschlossen gezeigt, die libysche Zivilbevölkerung zu schützen. Die Vereinigten Staaten und eine Koalition anderer Länder sei bereit, rasch zu handeln, um die Gewalt gegen Zivilisten in Libyen zu beenden, sagte Obama nach einem Treffen mit der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff in Brasilia. „Unsere Einigkeit war stark und unsere Entschlossenheit ist klar“, erklärte er weiter. „Das libysche Volk muss beschützt werden.“

16.50 Uhr: Merkel begrüßt Entscheidung zu militärischem Eingreifen in Libyen. Deutschland wird NATO durch Awacs-Einsatz in Afghanistan entlasten, sich an Militäraktionen gegen Gaddafi jedoch nicht beteiligen. Auch EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy hat das militärische Eingreifen in Libyen verteidigt.

16.47 Uhr: Italien stellt nach den Worten von Ministerpräsident Silvio Berlusconi derzeit nur Luftstützpunkte für den Einsatz über Libyen bereit. Die italienische Luftwaffe könnte sich aber zu einem späteren Zeitpunkt notfalls auch direkt beteiligen. Der Nato-Stützpunkt in Neapel könnte das Kommandozentrum des Einsatzes werden. Libyen war früher eine italienische Kolonie.

15.54 Uhr: Französische Kampfjets und die der Koalitionspartner befinden sich bereits über der libyschen Aufständischen-Hochburg Bengasi, um sie zu verteidigen. Sie seien bereit, Panzer der Truppen von Libyens Machthaber Muammar el Gaddafi anzugreifen, sagte der französische Präsident Nicolas Sarkozy nach dem Sondergipfel. Auch Großbritannien hat ein schnelles Eingreifen im Libyen-Konflikt engekündigt.

15.53 Uhr: Der französische Staatschef Nicolas Sarkozy hat am Nachmittag auf einer Pressekonferenz ein sofortiges militärisches Eingreifen gegen Libyen angekündigt. Frankreich habe bereits Maßnahmen gegen das libysche Regime getroffen, sagte Sarkozy. Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, die Geduld mit dem libyschen Staatschef Muammar al Gaddafi werde ein Ende haben. Gaddafi müsse in den nächsten Minuten oder Stunden reagieren.

15.40 Uhr: Das vom UN-Sicherheitsrat verhängte Flugverbot über Libyen wird neben französischen Kampfjets auch von britischen und kanadischen Militärjets abgesichert. Ihr Auftrag sei zunächst die Aufklärung. Sie hätten aber auch Befehl einzugreifen, um libysche Truppenmanöver zu unterbinden. Das berichtete der französische TV-Sender BFMT-TV unter Berufung auf niederländische Delegationskreise nach dem Ende des Libyen-Sondergipfels in Paris.

15.02 Uhr: Nach dem grünen Licht durch den UN-Sicherheitsrat für ein Eingreifen in Libyen hat Frankreich erste Flüge über dem nordafrikanischen Land vorgenommen. Rafale-Kampfjets seien am Sonnabend zu Aufklärungszwecken über das „gesamte libysche Territorium“ geflogen, sagte ein französischer Armeevertreter. Eine am Donnerstag bechlossene UN-Resolution erlaubt, in Libyen eine Flugverbotszone und eine Waffenruhe „mit allen nötigen Maßnahmen“ durchzusetzen.

13.42 Uhr: Nach eigenen Angaben haben die libyschen Rebellen den Angriff der Regierungstruppen auf Bengasi abgewehrt. Ein Sprecher der Aufständischen sagte, es seien vier Panzer erbeutet worden. Durch die Stadt fuhr ein Panzer, auf dem etwa zwölf Menschen saßen - sie riefen „Wir haben gewonnen, wir haben gewonnen“.

13.30 Uhr: Die ersten Luftangriffe auf Ziele in Libyen könnten direkt nach dem Treffen der Staats- und Regierungschefs in Paris stattfinden. Das berichten Kreise, die mit der Diskussion über den Einsatz vertraut sind. Die erste Welle könnte demnach von Franzosen, Briten und Kanadiern geflogen werden. Danach würden die USA eingreifen und später die arabischen Staaten.

12.14 Uhr: Laut einem Bericht des „Focus“ sollen sich britische Militäreinheiten bereits seit Wochen in Libyen befinden, um Kampfeinsätze vorzubereiten. Die Sonderkommandos würden strategische Ziele wie Fliegerhorste, Luftabwehrstellungen und Kommunikationszentralen vermessen und für Bombenangriffe markieren. Die Kommandos gehörten zum Special Air Service (SAS) und zum Special Boat Service (SBS), die im Zweiten Weltkrieg gegründet wurden.

11.48 Uhr: Der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi hat am Sonnabend in Briefen an führende Weltpolitiker den Weltsicherheitsratsbeschluss zur Verhängung eines Flugverbots über Libyen für „ungültig“ erklärt. „Die Resolution steht im Widerspruch zur UN-Charta, die jede Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Mitgliedslandes verbietet“, hieß es in dem Schreiben, das der libysche Regierungssprecher Ibrahim Mussa vor der Presse in Tripolis verlas.

11.32 Uhr: Das am Sonnabend über der libyschen Hafenstadt Bengasi abgeschossene Kampfflugzeug ist wahrscheinlich nicht von Auftsändischen heruntergeholt, sondern Opfer der eigenen Truppe geworden. „Das Zusammenwirken von Steilfeuer und niedrig fliegender Luftwaffe erfordert einen enormen rechnergestützten Koordinierungsaufwand“, sagte ein Bundeswehrstabsoffizier aus dem Bereich Luftraummanagement am Sonnabend in Berlin. Es sei deshalb wahrscheinlich, dass libysche Artillerie das Luftfahrzeug beschädigte und zum Absturz brachte.

11.08 Uhr: Ein Gaddafi-Sprecher erklärt, die Weltmächte hätten kein Recht, sich in die inneren Angelegenheiten Libyens einzumischen. Die westlichen Mächte würden es bereuen, wenn sie es doch täten.

10.36 Uhr: Nach Meinung des Rebellenchefs Mustafa Abdel Dschalil muss die internationale Gemeinschaft schnell reagieren, um die Zivilisten vor den Angriffen der Truppen von Muammar Gaddafi zu schützen. Derzeit würden alle Stadtteile von Bengasi beschossen, sagte Dschalil dem Fernsehsender Al Dschasira. Die internationale Gemeinschaft sei bereits spät dran. Falls man heute nicht die Beschlüsse des UN-Sicherheitsrates umsetze, werde es in Benghasi eine Katastrophe geben.

9.05 Uhr: Ein Reuters-Korrespondent ist Zeuge einer Explosion in der Nähe des Hauptsitzes der Rebellen in der Stadt Benghasi im Osten des Landes geworden.

8.48 Uhr: Ein Sprecher der libyschen Regierung erklärt, ihre Streitkräfte seien in keine Kämpfe in Benghasi verwickelt. Die Regierung halte sich an die Waffenruhe.

8.37 Uhr: Ein Militärflugzeug ist über der Rebellen-Hochburg Benghasi abgeschossen worden. Der Kampfjet sei getroffen worden, in Flammen aufgegangen und am Boden aufgeschlagen, sagt ein Reuters-Korrespondent. Es sei viel schwarzer Rauch aufgestiegen. Nach Einschätzung des Korrespondenten wollte das Flugzeug Militärbaracken in Benghasi angreifen.

8.20 Uhr: Das Stadtzentrum der Rebellen-Hochburg Benghasi ist laut dem Fernsehsender Al-Dschasira beschossen worden. Der Sender bezieht sich auf seinen Korrespondenten.

7.56 Uhr: Truppen des libyschen Machthabers Muammar Gaddafi haben einem Fernsehbericht zufolge die Rebellen-Hochburg Benghasi erreicht. Unter Berufung auf ihren Korrespondenten berichtet Al-Dschasira, die Streitkräfte befänden sich in den westlichen Vororten der Stadt.

Mit Material von dpa, dapd, afp und rtr