Kofi Annan hat einen UN-Gipfel der Weltmächte zur Lage in Syrien angekündigt. Im Mittelpunkt stehe die Durchsetzung des Sechs-Punkte-Friedensplans.

Genf. Der internationale Syrien-Gesandte Kofi Annan hat die ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrats und die Türkei zu einer Konferenz über die Lage in Syrien zusammengerufen. Das erste Treffen werde am Sonnabend in Genf stattfinden, bestätigte am Mittwoch Annan. Im Mittelpunkt der Beratungen stehe die Durchsetzung des Sechs-Punkte-Friedensplans für Syrien, erklärte Annan. "Die Aktionsgruppe soll sich auf Leitlinien und Prinzipien für einen von Syrien selbst geführten politischen Übergangsprozess verständigen, der den legitimen Wünschen des syrischen Volkes entspricht“, teilte er weiter mit. Sie solle sich zudem auf Aktionen zur Durchsetzung dieses Ziels verständigen.

Eine Beteiligung des Irans ist entgegen den Wünschen Annans bislang nicht geplant. Dies hatten die USA abgelehnt. Laut Annan wurden Einladungen an die Außenminister der fünf ständigen Mitgliedstaaten des UN-Sicherheitsrates – USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien – sowie der Türkei übergeben. Außerdem habe er den UN-Generalsekretär, den Generalsekretär der Arabischen Liga und die EU-Außenbeauftragte um Teilnahme gebeten. Zudem wurde der Außenminister des Irak erwartet, der zurzeit den Vorsitz der Arabischen Liga führt.

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Sieben Tote bei Angriff auf regimenahen Sender

Die Gewalt in Syrien geht derweil weiter. Aufständische haben am Mittwoch in Syrien einen regimenahen privaten Fernsehsender bei Damaskus angegriffen und dabei mindestens sieben TV-Mitarbeiter getötet. Weitere Angestellte seien verletzt oder von den Angreifern verschleppt worden, sagte der syrische Informationsminister Omran al-Subi im Staatsfernsehen.

Das syrische Staatsfernsehen zeigte Bilder von den verwüsteten Studios des regimetreuen Nachrichtenkanals Al-Ichbarija. "Die Terroristen stürmten das Gebäude, legten Sprengsätze in den Studios und detonierten sie“, sagte Informationsminister Al-Subi. Der private Sender folgt politisch der Linie des Regimes. Ein Sprecher der syrischen Opposition in Damaskus sagte dem arabische Fernsehsender Al-Dschasira, bei den Angreifern habe es sich um Überläufer aus den Reihen der Republikanischen Garden gehandelt. Von unabhängiger Seite ließ sich die Information zunächst nicht überprüfen. (dpa)