Die IAEA spreche bereits mit Nordkorea sowie den USA über die kürzlich erfolgte Einladung zu einer Überwachung des Atomwaffenprogramms.

Wien/Seoul. Nordkorea und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) haben mit ersten Gesprächen über neue Inspektionsbesuche im Land begonnen. Das bestätigte die IAEA-Sprecherin Gill Tudor am Donnerstag. Ihre Behörde spreche bereits mit Nordkorea sowie den USA über die kürzlich erfolgte Einladung zu einer erneuten Überwachung des Atomwaffenprogramms und der angekündigten Unterbrechungen von Nukleartests.

Die Einladung Nordkoreas war am vergangenen Freitag in Wien eingetroffen. Am selben Tag hatte Nordkorea mit der Ankündigung eines neuen Satellitenstarts weltweit Besorgnis und Kritik ausgelöst.

Die neuen Inspektionen sind Teil eines Abkommens zwischen der weithin abgeschotteten Diktatur in Nordkorea und den USA. Nordkorea hatte eingewilligt, im Gegenzug für Nahrungsmittel aus den USA auch die Uran-Anreicherung in seinem Atomzentrum Yongbyon sowie Nukleartests zu unterbrechen. Aus Protest gegen internationale Kritik an einem Raketenstart des Landes hatte Nordkorea im April 2009 die IAEA-Inspekteure ausgewiesen.

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Nun leiten die Atomenergiebehörde und nordkoreanische Beamte mit Vorgesprächen konkrete inhaltliche Verhandlungen über die künftigen Kontrollen ein, wie Diplomaten in Wien sagten. Die IAEA stimme sich aber auch mit den USA ab, damit keine Unstimmigkeiten über die Vereinbarung beider Länder entstünden.

Ban: Geplanter Raketenstart Nordkoreas gefährdet regionalen Frieden

Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den geplanten Raketenstart Nordkoreas als Bedrohung für den Frieden in der Region kritisiert. Das Vorhaben Pjöngjangs unterminiere die "positive Atmosphäre“, die die USA und Nordkorea kürzlich geschaffen hätten, sagte Ban am Donnerstag bei einem Besuch in Malaysia. Der Raketenstart würde einen "eindeutigen Verstoß“ gegen eine Uno-Resolution bedeuten. Ban forderte die nordkoreanische Regierung auf, von "derartigen Handlungen abzusehen, die den Frieden und die Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel destabilisieren werden“. (dpa/dapd)