Nachdem die israelischen Streitkräfte den Gazastreifen wieder verlassen haben, schossen militante Palästinenser erneut eine Rakete ab.

Gaza. Nach den schärfsten Auseinandersetzungen mit Palästinensern seit mehr als einem Jahr hat sich die israelische Armee am Sonnabend wieder aus dem Gazastreifen zurückgezogen. Israels Verteidigungsminister Ehud Barak warnte die radikal-islamische Hamas jedoch vor weiteren Provokationen. Sollte sich herausstellen, dass die den Gazastreifen kontrollierende Hamas sich tatsächlich an dem Angriff vom Freitag beteiligt habe, werde dies Konsequenzen für die Gruppierung haben. Zugleich betonte der Minister aber, Israel habe kein Interesse daran, dass die Region wieder zu früheren Zuständen zurückkehre.

Radikale Palästinenser hatten am Freitag israelische Soldaten angegriffen, die nach Angaben der Armee die Grenze überquert hatten, um eine Mine zu entschärfen. Zwei Soldaten wurden getötet. Zudem kam Ärzten zufolge ein 23-jähriger palästinensischer Zivilist ums Leben. Fünf Palästinenser erlitten demnach Verletzungen. Die Hamas und eine palästinensische Splittergruppe, die sich ebenfalls an dem Angriff beteiligt hatte, erklärten, keine Kämpfer verloren zu haben. Barak zufolge waren derartige Angriffe bislang üblicherweise von Splittergruppen und nicht von Hamas-Kämpfern verübt worden.

Anfang 2009 waren in einem dreiwöchigen Krieg zwischen israelischen Truppen und der Hamas 13 Israelis und 1400 Palästinenser ums Leben gekommen. Vergangene Woche kam erstmals seitdem bei einem Raketenangriff radikaler Palästinenser auf Israel ein Mensch ums Leben.