Philippinische Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo verhängt nach dem Massaker mit 57 Toten den Ausnahmezustand über eine südliche Provinz.

General Santos. Gut zwei Wochen nach dem Massaker an Angehörigen eines Clans ist über die philippinische Provinz Maguindanao das Kriegsrecht verhängt worden. Das Militär übernahm am Sonnabend die vollziehende Gewalt. Zugleich vernahm die Polizei fünf Mitglieder des einflussreichen Ampatuan-Clans zum Mord an 57 Journalisten beziehungsweise Angehörigen einer rivalisierenden Familie. Unter den Verhörten ist auch der Patriarch der Ampatuans, der mit Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo verbündet ist. Hauptverdächtiger in dem Mordfall ist ein Kommunalpolitiker der Ampatuans. Die Angehörigen des rivalisiernden Clans und die sie begleitenden Journalisten waren auf dem Weg zu einem Wahlamt in einen Hinterhalt geraten und ermordet worden.

Die Regierung begründete die Verhängung des Kriegsrechts über die Provinz Maguindanao damit, dass sich bewaffnete Angehörige und Parteigänger der Ampatuans zusammengerottet hätten, um gegen die Inhaftierung des Hauptverdächtigen zu protestieren. „Durch ihre schiere Zahl sind sie eine Gefahr für die Sicherheit in der Provinz“, sagte Armeechef Victor Ibrado. Die Bewaffneten könnten jederzeit Angriffe verüben. Mit Verhängung des Kriegsrechts werden in der Provinz die Bürgerrechte ausgesetzt.