Datu Andal Ampatuan Junior soll für den Mord an 57 Menschen verantwortlich sein. Die Familie hat beste Beziehungen zur Präsidentin.

Manila. Gut eine Woche nach dem Massaker an 57 Menschen im Süden der Philippinen hat die Staatsanwaltschaft offiziell Mordanklage erhoben. Angeklagt ist Andal Ampatuan junior, Mitglied einer politisch einflussreichen Familie. Er soll am vergangenen Montag mehr als 100 Bewaffnete angeführt haben, die den Konvoi eines politischen Rivalen überfielen. Sie verschleppten die Angehörigen und Anhänger des Politikers und mehr als zwei Dutzend Journalisten und ermordeten sie.

Der Rivale Esmael Mangudadatu wollte wie Ampatuan im Mai nächsten Jahres bei den Gouverneurswahlen in der Provinz Maguindanao rund 930 Kilometer südlich von Manila kandidieren. Er war selbst nicht in dem Konvoi. Die Ampatuans waren bislang enge Verbündete von Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo

Datu Andal Ampatuan Junior hatte sich gestellt. Der mächtige Ampatuan-Clan besetzt im Süden der Philippinen zahlreiche politische Ämter. Ampatuan Junior sagte bei sener Verhaftung: „Ich habe nichts Falsches getan.“ Bei einem Familienrat hat er nach Angaben seines Onkels seine Unschuld beteuert und geweint. „Er sagte, es täte ihm leid, dass er den Namen der Familie ins Rampenlicht der Öffentlichkeit gezogen habe.“ (dpa/abendblatt.de)