Die Rolle als Rebell gegen das politische Establishment und als Anwalt der Verbraucher ist für Ralph Nader Berufung und Programm zugleich.

Als unabhängiger Kandidat tritt der 70jährige bei den US-Präsidentschaftswahlen wieder an.

Obwohl ihm Umfragen derzeit nicht mehr als ein Prozent der Stimmen voraussagen, könnte Nader in neun heißumkämpften Bundesstaaten den Demokraten John Kerry einen Sieg kosten. Nach der Wahl von 2000 machten die Demokraten die landesweit 2,7 Prozent Stimmen für Nader für ihre denkbar knappe Niederlage mitverantwortlich.

Der Sohn libanesischer Emigranten studierte Jura in Princeton und Harvard. Anfang der 60er Jahre vertrat er als Anwalt bereits geschädigte Verbraucher vor allem im Kfz-Bereich. 1990 wollte der Parteienschreck eine dritte Partei in den USA gründen, um Bürger- und Konsumentenrechte besser zu vertreten.

Anders als 1996 und 2000 nominierten die amerikanischen Grünen Nader in diesem Jahr nicht als Spitzenkandidaten. Seine Kandidatur als Unabhängiger begründete der Jurist damit, daß es aus seiner Sicht "zuviel Macht und zuviel Reichtum in zu wenigen Händen gibt". (dpa)