Der Präsident der Vereinigten Staaten, der maximal zweimal vier Jahre im Weißen Haus amtieren darf, hat mehr Macht als die meisten anderen demokratischen Staatschefs auf der Welt. Am nächsten kommen ihm die Präsidenten Frankreichs und Rußlands.

Der US-Präsident ist Staats- und Regierungschef in einem. Als Oberkommandierender der Streitkräfte hat er den Finger "am Drücker" der Nuklearwaffen der Supermacht. Zwar hat nach der Verfassung nur der Kongreß das Recht, Kriege zu erklären, der Präsident kann aber in eigener Entscheidung Truppen ins Gefecht schicken und muß dem Parlament erst nach 90 Tagen darüber Rechenschaft ablegen.

Er kann Gesetzesvorlagen des Kongreßes mit seinem Veto blockieren und ernennt die Richter des Obersten US-Gerichts, das in Verfassungs- und vielen gesellschaftspolitischen Fragen das letzte Wort spricht.

Ein US-Präsident kann mit einem Amtsenthebungsverfahren (Impeachment) gegen seinen Willen abgesetzt werden. 1998/99 mußte sich Bill Clinton wegen der Lewinsky-Affäre so einem Verfahren stellen. Zur Amtsenthebung ist eine Zweidrittelmehrheit im Senat nötig. (dpa/fis)