Der Außenminister ist in Beirut eingetroffen. Er warnte vor einem “Flächenbrand“, wenn sich die Nachbarländern Syriens anstecken ließen.

Beirut. Außenminister Guido Westerwelle hat vor einem Übergreifen des Syrien-Konflikts auf den Libanon gewarnt. „Die Gefahr, dass auch Nachbarstaaten angesteckt werden, ist groß“, sagte Westerwelle am Donnerstag zu Beginn eines Besuchs in Beirut. Erneut warnte er vor einem „Flächenbrand“. Das Bundeskabinett hatte erst am Mittwoch beschlossen, der Marine-Einsatz der Bundeswehr vor der libanesischen Küste um ein weiteres Jahr zu verlängern. Derzeit sind dort drei deutsche Schiffe mit etwa 230 Soldaten im Einsatz.

Westerwelle will sich bis Freitag in Beirut aufhalten. Auf dem Programm stehen unter anderem Gespräche mit Staatspräsident Michel Suleiman und Ministerpräsident Najib Mikati. Zudem will er sich mit deutschen Soldaten treffen. Bei Kämpfen zwischen Anhängern und Gegnern der syrischen Führung kamen in den vergangenen Tagen im Libanon mehr als ein Dutzend Menschen ums Leben. Inzwischen hat sich die Lage wieder beruhigt.

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Der ehemalige FDP-Vorsitzende kündigte an, er wolle sich bei seinem Besuch für eine „Politik der Deeskalation und des inneren Ausgleichs“ einsetzen. Deutschland habe ein großes Interesse an einem stabilen Libanon. „Es muss alles getan werden, damit der Konflikt nicht weiter exportiert wird.“ Deutschland nimmt seit 2006 an der internationalen UNIFIL-Mission vor der libanesischen Küste teil. Der Bundestag muss der Verlängerung noch zustimmen.

Die libanesische Opposition wirft Syrien vor, im Libanon Chaos stiften zu wollen, um von der eigenen Krise abzulenken. Damaskus klagt darüber, dass die syrische Opposition Waffen für den Aufstand gegen Machthaber Baschar al-Assad über den Libanon ins Land schmuggele. (dpa)