US-Außenministerin Clinton fordert Russland auf, den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad fallen zu lassen.

Beirut/Doha. Syriens Machthaber Baschar al-Assad lässt sich offenbar nicht vom internationalen Aufschrei nach dem Massaker in Hula beeindrucken und hält am gewaltsamen Vorgehen gegen die Protestbewegung fest. "Wir werden weiterhin dem Terrorismus die Stirn bieten", sagte Assad am Sonntag in einer Rede vor dem syrischen Parlament. Die Führung in Damaskus bezeichnet ihre Gegner als Terroristen, die mit Unterstützung des Auslands Gewalt schüren. Das Massaker in Hula, bei dem mehr als 100 Zivilisten getötet wurden, nannte Assad verabscheuungswürdig. "Noch nicht einmal Monster können so etwas begehen", sagte der Präsident bei einem seiner seltenen öffentlichen Auftritte.

Mitglieder der Opposition haben Assads Äußerungen scharf kritisiert. Es sei eine "verzweifelte und einfältige" Rede gewesen, die keine Reaktion verdiene, sagte Adib Schischakli vom Syrischen Nationalrat. Es handle sich um Lügen, mit denen das Massaker in Hula gerechtfertigt werden solle.

Der Westen macht Assads Militär und verbündete Milizen für die Gewalttaten in Hula verantwortlich. Auch der Uno-Sicherheitsrat sieht zumindest eine Teilschuld der syrischen Führung. Der Uno-Sondergesandte Kofi Annan warnte bei einem Treffen der Arabischen Liga vor einem Abgleiten Syriens in einen ungezügelten Krieg.

Der Konflikt destabilisiert auch den Libanon. Bei Gefechten zwischen Anhängern und Gegnern Assads wurden am Sonnabend in der libanesischen Hafenstadt Tripoli 13 Menschen getötet.

US-Außenministerin Hillary Clinton sagte zum Abschluss eines Skandinavienbesuchs in Stockholm, sie habe mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow die Lage in Syrien erörtert. "Meine Botschaft an den Minister war sehr einfach: Wir alle müssen unsere Bemühungen verstärken, damit es zu politischen Veränderungen kommt", sagte Clinton. Assads Abgang sollte eines der Ergebnisse sein.