„Nichts gelernt aus der Geschichte.“ Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit greift Lötzsch und Ernst wegen Castro-Briefs an.

Hamburg/Berlin. Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Klaus Wowereit hat die Führung der Linkspartei massiv attackiert. „Der Geburtstagsgruß an Fidel Castro ist aus dem Schatzkästchen von Ewiggestrigen. Da muss vieles an Frau Lötzsch und Herrn Ernst vorbeigegangen sein“, sagte Wowereit dem Hamburger Abendblatt (Sonnabend-Ausgabe). Berlins Regierender Bürgermeister erinnerte auch an die „Verklärung der Berliner Mauer“ zum 50. Jahrestag des Mauerbaus. Bei der Linkspartei hätten „einige nichts gelernt aus der Geschichte“.

Die Bundesvorsitzenden der Linkspartei, Gesine Lötzsch und Klaus Ernst, hatten in einem Geburtstagsschreiben an Castro dessen „kampferfülltes Leben und erfolgreiches Wirken an der Spitze der kubanischen Revolution“ gewürdigt, ohne auf die Menschenrechtslage einzugehen. Den Bau der Berliner Mauer hatte Lötzsch als logische Konsequenz aus dem Zweiten Weltkrieg bezeichnet.

Eine Fortsetzung der rot-roten Koalition in Berlin nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus am 18. September wollte Wowereit gleichwohl nicht ausschließen. Der Landesverband der Linken habe sich „klar von diesem Quatsch distanziert“. In den Sondierungsgesprächen nach der Wahl werde sich zeigen, ob die SPD „mit der Linkspartei, mit den Grünen oder mit der CDU“ am meisten sozialdemokratische Politik umsetzen könne. (gau)