„Prophet 6“ heißt das Manöver des Regimes. Der Iran verweigerte einem Berichterstatter der Uno für Menschenrechte die Einreise.

Teheran. Parallel zu Versuchen mit ballistischen Raketen hat der Iran automatische unterirdische Raketensilos präsentiert. Die Silos könnten Raketen unterschiedlicher Reichweite aufnehmen. Sie seien elektronisch mit den Einsatzzentren verbunden, erklärte General Ali Hadschisadeh von den Revolutionsgarden im Staatsfernsehen. Der Iran soll auch in der Lage sein, mit seinen Raketen Israel und US-Stützpunkte in Afghanistan zu erreichen. „Unsere Raketen wurden genau dafür entwickelt, potenzielle Bedrohungen durch die USA und das zionistische Regime zum Ziel zu nehmen“, sagte Hadschisadeh der Nachrichtenagentur Irna. Das Rüstungsprojekt sei keine Bedrohung europäischer Staaten, fügte der General hinzu. Die US-Stützpunkte in Afghanistan seien 120 bis 700 Kilometer entfernt.

In dem Manöver „Prophet 6“ testet der Iran derzeit Raketen unterschiedlicher Reichweite. Das sei keine Bedrohung anderer Staaten, sagte Hadschisadeh. Die Revolutionsgarden hatten im Mai und Oktober neue ballistische Raketen erhalten und arbeiten an Raketen der Folgegeneration. Der Westen ist vor allem besorgt wegen der Rakete Schahab-3, die mit einer Reichweite von bis zu 2000 Kilometern Israel gefährden kann.

Die iranische Regierung lehnte es am Dienstag ab, den neuen Berichterstatter der Vereinten Nationen für die Menschenrechte im Iran zu empfangen. „Wir haben in der Vergangenheit mit anderen Uno-Rechtsgesandten zusammengearbeitet“, erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Ramin Memanparast. „Doch in diesem Fall war die Ernennung eine politische Maßnahme, die alle anerkannten Regeln missachtet.“

Teheran wirft den USA vor, mit politischem Druck die Ernennung des Uno-Berichterstatters Ahmed Shaheed aus den Malediven durchgesetzt zu haben. Die Regierung vertritt zudem die Ansicht, der Uno fehle das nötige Verständnis für islamische Normen. Menschenrechte könnten nicht ohne Berücksichtigung der Kultur und des Glaubens generalisiert werden. (dpa/abendblatt.de)