Israel ist besorgt über die explosive Lage im Nahen Osten. Die 5. US-Flotte im Golfstaat Bahrain wird mit der USS Enterprise verstärkt.

Suez/Jerusalem. Ägypten hat nach einem Bericht des Nachrichtensenders al-Arabija zwei iranische Kriegsschiffe daran gehindert, den Suezkanal zu durchqueren. Israel hatte der iranischen Regierung vorgeworfen, sie wolle mit der Entsendung der Schiffe ins Mittelmeer provozieren. Die israelische Armee wollte sich am Donnerstag bisher nicht zu möglichen Schritten äußern. Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman hatte bei einer Konferenz in Jerusalem gesagt, der iranische Schritt beweise, „dass Selbstüberschätzung und Dreistigkeit im Iran täglich zunehmen“. Die internationale Gemeinschaft müsse „verstehen, dass Israel diese Provokationen nicht ewig ignorieren kann“, warnte er. Zugleich warf Lieberman der internationalen Gemeinschaft vor, nicht bereit zu sein, mit den Provokationen Teherans umzugehen.

Ein US-Flugzeugträger hat unterdessen auf dem Weg vom Mittelmeer in den Persischen Golf den Suezkanal passiert. Wie die US-Marine mitteilte, durchquerte die „USS Enterprise“ am Dienstag in Begleitung eines Kreuzers und eines Versorgungsschiff ohne Zwischenfälle den 190 Kilometer langen Kanal. Der Verband befindet sich nun im Roten Meer und damit im Verantwortungsbereich der 5. US-Flotte, deren Hauptquartier sich in Manama im Golfstaat Bahrain befindet.

Der Kommandant des Verbands, Konteradmiral Terry Kraft, erklärte, der glatte Ablauf der Passage zeige, dass die Lage an der Wasserstraße stabil sei. Nach Angaben der US-Marine soll der Flugzeugträger die Militäroperationen in Afghanistan und im Irak unterstützen. Der Expertengruppe Stratfor zufolge hat die US-Marine ihre Präsenz in der Region, die durch politische Unruhen in Ägypten und Bahrain erschüttert wurde, zuletzt verstärkt. Demnach befinden sich im Einsatzgebiet der 5. Flotte nunmehr drei Flugzeugträger. (AFP/dapd)