Bundeskanzlerin Angela Merkel warnt ihre Koalition vor neuem Streit. An ihrem Führungsstil will die Unionspolitikerin allerdings nichts ändern.

Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre Koalition vor neuen Streitigkeiten gewarnt. „So wie es war, kann und darf es nicht bleiben“, sagte Merkel in einem Video-Interview mit der Mediengruppe Madsack , das am Dienstag veröffentlicht wurde. Die Regierung habe nicht die Erwartungen der Menschen erfüllt. „Es geht einfach auch um die Prozesse, wie wir zu Entscheidungen kommen, und das ist für die Menschen nicht stimmig.“ Die Menschen müssten die Entscheidungsprozesse nachvollziehen können. „Das muss besser werden. Und ich als Bundeskanzlerin bin natürlich in hohem Maße dafür verantwortlich.“ Ihren Führungsstil zu ändern, lehnte Merkel ab. Die Entscheidungsprozesse könnten nicht immer von ihr vorgegeben werden, würden aber von ihr gelenkt, sagte sie.

Die Kanzlerin nannte als wichtigste Baustellen die Gesundheitsreform , zukunftsfähige Finanzen , bessere Bildung für Kinder von Langzeitarbeitslosen, Zuverdienstmöglichkeiten, die Bundeswehrreform und die Energiepolitik . „Als Bundeskanzlerin habe ich jetzt in den nächsten Monaten wirklich wesentliche Weichenstellungen für unser Land zu treffen.“ Das erste Jahr einer Legislaturperiode sei immer besonders wichtig.