Momentan gebe es zu viele unnötige Diskussionen. Die FDP ist aber auch in Nordrhein-Westfalen die Wunschpartnerin der Kanzlerin.

Berlin. Die Koalition soll nach dem Willen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die öffentlichen Debatten der vergangenen Wochen beenden und sich auf die Suche nach Lösungen konzentrieren. Momentan gebe es aber „zu viele auch unnötige Diskussionen“, sagte Merkel am Sonntag in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Bei vielen Themen gebe es im Augenblick „mehr öffentlichen Schlagabtausch als Lösungen“. Regierungen müssten aber keine Probleme benennen, sondern Lösungen finden. „Das erwarten die Menschen zu Recht von uns und ich werde mich jedenfalls dafür einsetzen“, sagte die Kanzlerin.

Das Verhältnis zwischen den Ministern und den Fraktionen sei insgesamt aber „viel, viel besser“ als sein Ruf, sagte Merkel. Union und FDP hätten sehr lange auf die gemeinsame Regierungsarbeit hingearbeitet. Dass es jetzt trotzdem unterschiedliche Positionen gebe, gehöre dazu. Mit der Koalitionsvereinbarung sei die schwarz-gelbe Regierung aber „gut gerüstet“ und auf einem guten Weg, fügte die Kanzlerin hinzu.

Einer schwarz-grünen Koalition nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im Mai erteilte Merkel eine Absage. Sie hoffe auf eine weitere christlich-liberale Koalition, sagte die CDU-Chefin. Dass es heute mehr „Gesprächsmöglichkeiten“ mit den Grünen gebe als vor 20 Jahren, sei „normal“. „Das ist gut für die Demokratie, aber daraus ergibt sich jetzt nicht gleich der Wunsch nach Koalitionen“, stellte Merkel klar.