Vorhaben der Familie des Attentäters, ihn in Algerien beizusetzen, scheiterte. Die Beerdigung fand nun im kleinen Kreis in einem Toulouser Vorort statt.

Paris. Der Attentäter von Toulouse ist nach tagelangen Diskussionen in einem Vorort seiner Heimatstadt beigesetzt worden. Um die 15 Menschen begleiteten Mohamed Merahs Sarg am Donnerstagabend zu einem Grab auf dem muslimischen Teil des Friedhof von Cornebarrieu, berichteten Journalisten vor Ort.

Die Gemeinde liegt nahe des Flughafens von Toulouse. Nach französischen Medienberichten wurde der Friedhof von einem starken Aufgebot an Sicherheitskräften bewacht. Außenstehende hatten zur Beerdigung keinen Zutritt.

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Mohamed Merah hatte an drei Tagen im März insgesamt sieben Menschen im Großraum Toulouse erschossen, darunter an einer jüdischen Schule drei Kinder und einen Lehrer. Bevor er am Donnerstag vergangener Woche bei der Stürmung seiner Wohnung getötet wurde, hatte er sich selbst als Mudschaheddin (Gotteskrieger) bezeichnet und erklärt, dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahezustehen.

Der Bestattungsort Merahs hatte in den vergangenen Tagen für hitzige Debatten gesorgt. Nachdem die von Angehörigen gewünschte Überführung des Leichnams nach Algerien am Widerstand der dortigen Behörden gescheitert war, schien am Donnerstag zunächst auch die danach geplante Beerdigung in Mohamed Merahs Heimatstadt Toulouse zu platzen. Der dortige Bürgermeister Pierre Cohen bezeichnete es als "nicht angebracht“, Merah dort zu beerdigen, wo er seine Bluttaten verübt habe.

Präsident Nicolas Sarkozy forderte Cohen anschließend in einem TV-Interview indirekt auf, den Widerstand aufzugeben. Der Serienmörder sei Franzose gewesen, sagte der Staatschef. Auch muslimische Geistliche hatten den Toulouser Bürgermeister kritisiert und ein Ende der Debatte gefordert.

(dpa)