Der 37-Jährige ist im neuen Gourmetführer Michelin als Hoffnungsträger auf einen zweiten Stern mit einem roten Balken markiert worden.

Nienstedten. Souverän zeigt sich Sternekoch Christoph Rüffer vom Restaurant Haerlin auf der Big-Bottle-Party im Fünf-Sterne-Hotel Louis C. Jacob. Doch hinter seinem Auftritt verbirgt sich Nervosität. Der 37-Jährige ist im neuen Gourmetführer Michelin als Hoffnungsträger auf einen zweiten Stern mit einem roten Balken markiert worden.

"Natürlich hat mich das sehr gefreut, aber jetzt lastet auch ein enormer Druck auf meinen Schultern", sagt Rüffer. Entweder sei er in einem Jahr "himmelhochjauchzend" oder "zu Tode betrübt". Dass ihn die Nominierung beschäftigt, zeigt sich in seinen Träumen. "Ich habe schon ewig nicht mehr vom Kochen geträumt", sagt er, aber in den vergangenen Nächten habe er im Traum Gemüse geschnitten. Doch daran möchte Rüffer erst einmal nicht weiter denken. Denn gestern war er bei Hoteldirektor Jost Deitmar an der Elbchaussee, um mit den Spitzenköchen Matthias Diether, Dirk Luther, Johannes King, Nigma Sherpa und Thomas Martin 450 Weinfreunde zu bekochen.

Diese ließen sich von mehr als 40 deutschen und internationalen Winzern die besten Tropfen zeigen und schmecken. Dabei wurde der Wein nicht aus den normalen 0,75 Liter-Flaschen ausgeschenkt, sondern aus Sechs-Liter-Imperial-Flaschen. Weil der Rebensaft so weniger Kontakt mit Sauerstoff hat, reift er besser.

"Große Flaschen brauchen schon ein wenig Übung", gestand Chefsommelière des "Jacob", Lidwina Weh, die mittlerweile genügend Kraft in den Armen hat, um eine so überdimensionale Flasche zu halten. Sie und Gunnar Tietz, Chefsommelier im Hotel Palace in Berlin, präsentierten den Gästen zum vierten Mal eine breite Auswahl des Rebensafts. "Deutsche Weine, vor allem der Riesling, liegen im Trend", sagt Weh. Und weil das Motto der exklusiven Party das XXL-Format ist, gab es 20 Kilogramm Kaviar, mehrere Hundert Austern, 114 Weine und Spirituosen sowie 8000 polierte Gläser.