Würden Posten in der Hamburger Verwaltung konsequent nicht wiederbesetzt, könnten 29 Millionen Euro pro Jahr gespart werden.

Hamburg. Nach dem Abendblatt-Bericht über die trotz Spardrucks um 2000 Mitarbeiter gewachsene Verwaltung hat die FDP eigene Vorschläge zum Personalabbau vorgelegt. "Für uns ist klar, dass strukturelles Sparen unabdingbar ist", sagte Finanzexpertin Katja Suding dem Abendblatt. "Unser Vorschlag: Jede zweite frei werdende Stelle in der Verwaltung streichen, bei Schonung von Bildung, Wissenschaft und Innerer Sicherheit." Ihre Rechnung: Nimmt man die 17.300 Lehrer, die 5900 Hochschullehrer und 9600 Polizisten aus, blieben 29.301 Mitarbeiter. Würde man von den rund vier Prozent Stellen, die jährlich frei werden, die Hälfte streichen, wären das 586 Stellen. Bei 50.000 Euro Kosten pro Arbeitsplatz ließen sich im ersten Jahr 29,3 Millionen Euro sparen, im zweiten schon 60 Millionen, und so weiter.

Die Linkspartei kritisierte hingegen, dass die Zahl der Steuerfachleute um 65 zurückgegangen ist, obwohl die Finanzbehörde unterm Strich Personal aufgebaut hat. "Hamburg entfernt sich immer weiter von einer Steuergerechtigkeit", sagte Fraktionschefin Dora Heyenn.

Unterdessen erklärte die Universität das im Personalbericht der Stadt dargestellte Phänomen, warum 2008/2009 ihr Personal um 280 Köpfe gewachsen ist, während in Hamburg 90 Hochschullehrer weniger beschäftigt wurden. Auslöser sei der Struktur- und Entwicklungsplan (STEP), der erst Mitte 2009 beschlossen wurde. Während der Erarbeitung seien kaum Hochschullehrerstellen besetzt worden, da zunächst der STEP abgewartet werden sollte. Seit Mitte 2009 werde aber wieder eingestellt. Dass die hohe Vakanz nur sukzessive aufgelöst werden könne, liege an dem zeitaufwendigen Besetzungs- und Berufungsverfahren für Hochschullehrer.

Von den 90 Professoren und Dozenten, die laut Personalbericht der Stadt 2008/2009 weniger in der Hansestadt tätig waren, entfallen nach eigenen Angaben 66 auf die Universität selbst. Ausgeglichen werde das aber durch einen Anstieg im Bereich des wissenschaftlichen Personals, teilte die Hochschule mit. 897 Abgängen stünden 1035 Zugänge gegenüber. Unterm Strich stehe also ein Zuwachs von 138 Wissenschaftlern.