Der Harburger Gastronom Heiko Hornbacher möchte das im April geschlossene Brauhaus übernehmen

Harburg. Noch ist der Vertrag nicht unterzeichnet. Aber alles deutet darauf hin, dass der Harburger Gastronom Heiko Hornbacher, 47, das seit Anfang April geschlossene Brauhaus "Engelbräu", Lüneburger Tor/Harburger Ring, in Kürze als neuer Betreiber weiterführen wird. "Es gibt noch das eine oder andere Detail zu klären", sagt Hornbacher, "aber ich denke, es werden sich Lösungen finden lassen. Ich habe jedenfalls große Lust, das Brauhaus zu übernehmen. Und an einem Konzept arbeite ich bereits intensiv."

Wie im April berichtet, hatte Horst Sobottka, Eigentümer und Vermieter des Geschäftshauses Lüneburger Tor 9 bis 13, dem bisherigen Gastronomen Konstantinos Englezos den Anfang 2006 geschlossenen Mietvertrag kündigen müssen. "Ich habe meine Probleme", hatte Englezos der Rundschau auf Anfrage zur Kündigung gesagt. Sobottka erklärt zum aktuellen Verhandlungsstand mit Hornbacher, er würde es begrüßen, wenn es zur Vertragsunterzeichnung käme.

Nach viermonatigem Stillstand zeichnet sich somit ab, dass das Brauhaus eine zweite Chance bekommt. Wenn alles glatt geht, könnte im Oktober Wiedereröffnung sein. In den kommenden Tagen ist eine große Gesprächsrunde unter anderem mit Vertretern der Harburger Bezirksverwaltung, Amt für Verbraucherschutz, vorgesehen, um alle aktuellen Fragen zur Betriebsgenehmigung zu klären. Heiko Hornbacher betreibt in Harburg bereits Harburgs älteste Gaststätte "Goldener Engel" in der Harburger Schlossstrasse 7 und den Veritas-Beachclub am Veritaskai. Hornbacher: "Überraschungen wünsche ich nicht. Vor einer Übernahme des Engelbräu muss ich wissen, was an Ort und Stelle genehmigt wird und was nicht."

Welch eine Schicksalsfügung: Auch die Gaststätte Goldener Engel war früher in Besitz von Konstantinos Englezos. Der hatte das Lokal von 1991 bis 1998 ebenfalls als Brauhaus geführt und dort von seinem Braumeister und Weggefährten, dem Oberfranken Günther Fügert, das "Harburger Engelbräu" brauen lassen, ein gern getrunkenes Bier. 1998 verkaufte Englezos das gut gehende Lokal an einen Bierbrauer aus Süddeutschland, der aber geschäftlich nicht zurecht kam und aufgeben musste. Vor neun Jahren übernahm Hornbacher den Goldenen Engel. Alle Brautechnik war allerdings ausgebaut und Hornbacher liebäugelte damit, selbst eine neue kleine Brauanlage installieren zu lassen.

Dann war ihm Englezos jedoch 2006 mit dem neuen Brauhaus "Engelbräu" im Geschäftshaus Lüneburger Tor zuvor gekommen. Hornbacher: "Ich bin der Ansicht, dass das Engelbräu mit dem richtigen Konzept wieder zu einem Anziehungspunkt in der Harburger Innenstadt werden kann. Das Lokal verfügt über 120 Sitzplätze. Die Biersorten Hell, Dunkel und Weizen werden im Engelbräu voraussichtlich wieder aus dem Zapfhahn fließen. Und auch das Restaurant soll die Gäste zufrieden stellen. Mit eigener Brauerei wird Hornbacher sein Bier auch im Goldenen Engel und im Veritas-Beachclub ausschenken können. "Ich gehe davon aus, dass das Harburger Engelbräu Bier seinen guten Ruf weiter festigen wird. Ich bin auch mit den Studenten der Brauerei AG der Technischen Universität im Gespräch, die ihre Campus-Perle brauen. Es werden sicherlich noch einige Ideen für die Zukunft dabei herauskommen."

Für wichtig hält Heiko Hornbacher auch, dass das Engelbräu in Zukunft Außengastronomie mit Tischen, Stühlen und Schirmen im Eingangsbereich Lüneburger Tor/Harburger Ring erhält. "Das muss man seinen Gästen bieten können", so Hornbacher, "es geht inzwischen nicht mehr ohne Außengastronomie. Auch wegen unserer Gäste, die gerne rauchen möchten."

Nach wie vor hat auch Hausbesitzer und Vermieter Horst Sobottka großes Interesse daran, einen Hotelbetreiber für die leer stehenden oberen Etagen seines Geschäftshauses zu finden. "Das wäre natürlich optimal, wenn dann Hotelgäste dann den Zugang zu meinem Restaurant und Brauhaus bekämen", sagt Hornbacher, "da der Tourismus in Hamburg große Zuwächse verzeichnet, hätten meiner Einschätzung nach auch Hotels in Harburg ihre Auslastung."