Die Essener Hochtief AG dementiert, dass sie 180 Millionen Euro von der Stadt nachfordern werde. Von dieser Summe sei nie die Rede gewesen.

Hamburg. Neue Verwirrung um die Kosten für die Elbphilharmonie: Die Essener Hochtief AG hat einen Bericht der "Bild"-Zeitung dementiert, wonach der Baukonzern 180 Millionen Euro von der Stadt nachfordern werde und die Kosten für die Stadt damit die 500-Millionen-Euro-Grenze überschreiten würden. "Die Summe stammt nicht von uns", sagte Hochtief-Sprecher Bernd Pütter dem Abendblatt. Man befinde sich in Gesprächen mit der Stadt und wolle das Projekt voranbringen, sagte Pütter. "Ich halte diese Diskussion über Zahlen nicht für hilfreich. Das verunsichert die Öffentlichkeit nur."

Auch die für das Projekt zuständige Kulturbehörde kennt die Zahl 180 Millionen nicht. Sprecher Karl Olaf Petters verwies auf den offiziellen Sachstandsbericht des Senats von Ende Oktober. Demnach hat Hochtief bislang 54 Millionen Euro an Mehrkosten angemeldet, und die Stadt rechnet damit, dass diese Summe noch auf mehr als 100 Millionen Euro steigen könnte. Allerdings hatte der Baukonzern auch diese Summe als bloße Spekulation bezeichnet.

Laut Vertrag kostet das Konzerthaus die Stadt 323 Millionen Euro. Basis dieser Zahl ist aber, dass der fertige Bau Ende November 2011 übergeben wird - was nicht der Fall war. Während die Stadt derzeit Herbst 2013 als realistischen Fertigstellungstermin anpeilt, nennt Hochtief im aktualisierten Terminplan November 2014. Klar ist: Allein diese Verzögerung, wie groß sie auch ausfallen wird, könnte eine dreistellige Millionensumme kosten. Da die Verantwortung für diesen Verzug aber umstritten ist, ist auch offen, wer welchen Teil bezahlt. Außerdem fordert auch die Stadt Geld: Wegen nicht eingehaltener Termine brummt sie Hochtief 40 Millionen Euro "Strafe" auf.