Befürworter der Y-Trasse befürchten ohne den Ausbau Verkehrskollaps an Seehäfen mit überfüllten Straßen- und Schienenwegen.

Hamburg. Die Bahn legt die Planung für die umstrittene Y-Trasse zur Entlastung der Schienenstrecken zwischen Bremen, Hamburg und Hannover vorerst auf Eis. "Wir untersuchen derzeit Alternativen", sagte ein Bahnsprecher gestern in Hamburg. Der Bund habe die Bahn aufgefordert, bis Anfang kommenden Jahres Vorschläge zum Ausbau des vorhandenen Schienennetzes in Norddeutschland zu entwickeln. Das Projekt Y-Trasse soll den Containertransport zwischen Hannover und den Seehäfen Bremen und Hamburg beschleunigen.

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Die Bahn hatte bereits 2011 eine neue Kostenrechnung angekündigt. Eine frühe Kalkulation aus dem Jahr 2003 war auf rund 1,6 Milliarden Euro gekommen, inzwischen liegen die Schätzungen deutlich höher. Kritiker zweifeln daher neben Nutzen und Wirtschaftlichkeit auch die Finanzierbarkeit des Projekts an.

Die Befürworter befürchten ohne den Ausbau der Bahnverbindungen einen Verkehrskollaps an den Seehäfen mit überfüllten Straßen- und Schienenwegen. Schiffe könnten dann statt Hamburg oder Bremerhaven ausländische Häfen ansteuern.