Der im Alter von 84 Jahren verstorbene Großmeister habe “mit seinen spektakulären Schnitten die Friseurszene total umgewandelt“.

Los Angeles/New York. Der Berliner Starfriseur Udo Walz (67) hat betroffen auf den Tod seines berühmten Kollegen Vidal Sassoon reagiert. "Ich war und bin ein großer Fan von Vidal Sassoon. Er hat uns Friseuren viel geholfen und viel gelehrt“, sagte Walz am Donnerstag. Sassoon sei der erste gewesen, der auf Lockenwickler und Dauerwelle verzichtet habe. "Er hat mit seinen spektakulären Schnitten die Friseurszene total umgewandelt.“

Vidal Sassoon war am Mittwoch im Alter von 84 Jahren gestorben. Der gebürtige Brite wurde tot in seinem Haus in Los Angeles aufgefunden, wie die Polizei mitteilte. Sassoon sei eines natürlichen Todes gestorben. Sassoons Name wurde zur Marke, Stars liebten seine Schnitte und bezahlten dafür auch hohe Summen. Im Laufe seiner Friseur-Karriere gründete er eine internationale Salonkette, mehrere Friseur-Akademien und kreierte 1974 eine Haarpflegeserie.

Immer wieder löste Sassoon bei Frauen neue Trends aus: Berühmt wurde er mit dem "Bob“. Anfang der 60er Jahre schuf Sassoon den Haarschnitt mit gerader, kinnlanger Konturlinie - flippig und einfach zugleich. Bald erschien ein Foto davon in der "Vogue“. Die "Schüttelfrisur“ wurde zum perfekten Accessoire der Swinging Sixties - und ist bis heute modisch.

Der in armen Verhältnissen in London aufgewachsene Friseur wurde in den 50er und 60er Jahren mit kreativen und pflegeleichten Haarschnitten bekannt. Bereits als 14-Jähriger begann Sassoon in seiner Heimat als "Shampoo-Boy“ zu arbeiten, zunächst eher unfreiwillig. Denn die Mutter schickte ihn zum Geldverdienen los. Im Hinterzimmer musste er bei "Cohen's“ in London Haarwaschmittel anrühren. Bald fand er aber Gefallen daran, die Haare der Damen zu verändern. 1954 eröffnete Sassoon seinen ersten Salon in London, später folgten zahlreiche Geschäfte in den USA. Unter seinem Namen vermarktete Sassoon auch erfolgreich eine Haarpflegeserie.

Mit Material von dpa und dapd