Memphis/Hamburg. Er prägte die Rolling Stones und die Beatles: Scotty Moore war der erste Gitarrist von Elvis Presley. Er starb mit 84 Jahren.
Es war im heißen Sommer 1998, als die Rolling Stones die Hamburger Trabrennbahn in Bahrenfeld rockten. „Satisfaction“, „Gimme shelter“ , „Sympathy fro the devil“, „Brown Sugar“ – sie spielten alle großen Hits vor gut 70.000 Zuschauern. Doch zwischendurch rockten sie mit einem verhuschten alten Mann, der mit ihnen Gitarre spielte und nur kurz vorgestellt wurde: Scotty Moore. Wie häufig bei diesen Mega-Konzerten geht ein Gast auch mal unter. Kaum jemand hat Notiz genommen von Scotty Moore, der die Rolling-Stones-Gitarristen Keith Richards und Ron Wood, aber auch George Harrison (Beatles) und andere beeinflusst hat. Nun ist Scotty Moore im Alter von 84 Jahren gestorben, wie seine Weibseite berichtet.
Er war der erste Gitarrist von Elvis, der „Guitar Man“, der dem „King“ bei dessen Debüt „That’s alright, Mama“ den unverwechselbaren Sound gab. Moores Biograf und Freund James L. Dickerson habe den Tod bestätigt, berichtete die „New York Times“.
Der legendäre Plattenproduzent Sam Phillips hatte Moore 1954 mit dem damals noch unbekannten Elvis Presley in seinem Studio Sun Records in Memphis zusammengebracht. Mit dem Bassisten Bill Black nahmen sie den leicht angerockten Blues-Song „That’s All Right“ auf. Es folgten Hunderte gemeinsame Lieder, darunter „Heartbreak Hotel“, „Don’t Be Cruel“, „Jailhouse Rock“ und „Hound Dog“. Moore ging mit Elvis auf Tour und trat auch in einigen seiner Filme auf.
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„Alle anderen wollten wie Elvis sein, ich aber wollte Scotty sein“, sagte Keith Richards dem Biografen Dickerson, der Moore 1997 dabei half, seine Memoiren „That’s Alright, Elvis“ zu schreiben.
ryb/dpa