Hamburg. Drei Accounts mit seinem Namen – keiner von ihm. Charlie Hübner über das Leben als Promi und den Traum von einem speziellen Film.

Mit den sozialen Netzwerken wie Facebook hat der preisgekrönte Schauspieler Charly Hübner, 43, so seine Probleme. „Es gab drei Charly-Hübner-Facebook-Seiten, keine davon war von mir. Jetzt mache ich es selbst. Ich versuche es irgendwie hinzubekommen, aber es ist für mich sehr unselbstverständlich“, sagte Hübner der Frauenzeitschrift „Emotion“. Die moderne Außendarstellung sei für ihn ein „Verzweiflungsakt“.

Denn Hübner, der in Mecklenburg aufwuchs und mittlerweile überwiegend in Hamburg lebt, ist sich bewusst, dass er als Promi gesehen wird – und er scheint die Rolle nicht immer zu akzeptieren. Wie bei Klassentreffen auf dem Land, zu denen er gar nicht mehr hinmag. „Ich bin zu sehr im Zentrum, das hat mit dem Klassentreffen nichts mehr zu tun. Ich bedaure das. Das ist wie der Promi auf einer Hochzeit, blöd für das Paar, dem die Show gestohlen wird.“

"Das Leben der anderen" und "Polizeiruf 110" machten ihn populär

Deshalb habe man in seiner Heimat Neustrelitz auch einen zwiegespaltenen Blick auf ihn: "Ich bin zum einen noch der alte Charly und zugleich wollen alle Autogramme für ihre Kids. Mich erstaunt dann die Distanzlosigkeit.“ Hübner ging früh nach Berlin, um als Schauspieler zu arbeiten, er spielte Theater, in Filmen, darunter in mit Preisen überhäuften wie „Das Leben der anderen“. Er spielt regelmäßig im „Polizeiruf 110“, mimte mehrfach Stasi- oder andere DDR-Offiziere und war zuletzt unter anderem im Hamburger Schauspielhaus bei Intendantin und Regisseurin Karin Beier zu sehen („Onkel Wanja“).

Charly Hübners Sorge wegen Neonazis

Und Hübner gibt sich im Interview durchaus politisch: Er würde gerne einen Film „über Rassisten oder die perfiden Neonazi-Machenschaften“ drehen. Denn: „Im Süden von Mecklenburg wird ein brauner Teppich gewoben. Ein existenzielles Problem für Menschen, die den Aufbruch oder den Widerstand nicht wagen oder leisten können. Das vermiest mir die Heimat."