Philadelphia. Der gläubige Hollywood-Star wandte sich beim Weltfamilientreffen mit reuigen Worten an das Oberhaupt der katholischen Kirche.

US-Schauspieler Mark Wahlberg hofft trotz derber Sprüche in seinen Komödien auf Beistand von oben. Ein Jugendlicher habe ihm soeben verraten, dass er den Film „Ted“ gerne möge. „Ich sagte ihm, das sei kein angemessener Film für sein Alter“, berichtete Wahlberg am Wochenende beim Fest der Familien in Philadelphia. „Heiliger Vater, bitte vergeben Sie mir“, sagte der 44 Jahre alte Amerikaner zu Papst Franziskus, der auf der Bühne saß.

Wahlberg spielt in „Ted“ und „Ted 2“ den besten Freund eines sprechenden Plüschbären, der trinkt, kifft und derbe Zoten reißt. „Ich habe schon immer gehofft, dass Gott einen Sinn für Humor hat, bei vielen Filmen, die ich gemacht habe“, erklärte der gläubige Katholik, der die Veranstaltung am Sonnabend moderiert hatte.

Das Weltfamilientreffen bildete den Abschluss der USA-Reise des Papstes. In Philadelphia hatte Franziskus in diesem Rahmen eine Messe mit einer halben Million Menschen gefeiert. In seiner Predigt warb er am Sonntag (Ortszeit) für Zusammenhalt: in der Gesellschaft, in der Kirche und zwischen den Generationen. Wer überzeugt sei, dass der Heilige Geist nicht in Menschen wirke, die nicht zur eigenen Gruppe gehören, erliege einer gefährlichen Versuchung, warnte das Kirchenoberhaupt. Eine solche Haltung „blockiert nicht nur die Zuwendung zum Glauben, sondern ist eine Pervertierung des Glaubens“.

Treffen mit Missbrauchsopfern

Franziskus hatte neun Tage lang zunächst Kuba und dann die USA bereist. Nach der Messe in Philadelphia trat er seinen Rückflug nach Rom an. Am letzten Tag seiner USA-Reise war Franziskus mit Opfern sexuellen Missbrauchs zusammengetroffen und hatte ein Gefängnis besucht.

Bei der Schlussmesse des Weltfamilientreffens sagte der Papst, die Kinder sollten in den Erwachsenen Vorbilder für ein gemeinschaftliches Miteinander finden. Liebe, die sich in der „geringsten Geste der Aufmerksamkeit gegenüber dem Alltäglichen“ äußere, mache Familien zu wahren „Hauskirchen“. Jesus Christus fordere die Gläubigen auf, diese kleinen Gesten nicht zu verhindern, sondern sie vielmehr auch auf die Gesellschaft zu übertragen. „Unser gemeinsames Haus duldet keine unfruchtbaren Spaltungen mehr“, sagte der Papst bei dem Familientreffen, das wenige Tage vor Beginn der im Vatikan geplanten Bischofssynode über Kirche und Familie stattfand. Auf der Synode vom 4. bis 24. Oktober wollen katholische Bischöfe über den Umgang der Kirche mit Ehe, Familie und Sexualität beraten.

Franziskus erwähnte den innerkirchlichen Konflikt um Forderungen nach einer Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen nicht ausdrücklich. Im Hinblick auf Familien von heute betonte er jedoch: „Jeder Mensch, der in diese Welt eine Familie einbringen möchte, welche die Kinder dazu erzieht, sich über jede Tat zu freuen, deren Absicht ist, das Böse zu überwinden, wird unserer Dankbarkeit und unserer Wertschätzung gewiss sein.“