Uli Hoeneß ist nun Freigänger. Der ehemalige Präsident des FC Bayern München war bereits zu Weihnachten und zum Jahreswechsel in den Hafturlaub gegangen. Nun könnte der 62-Jährige wieder im Verein arbeiten.

München. Sieben Monate nach Haftantritt ist Uli Hoeneß am Freitag Freigänger geworden. Dies bestätigte ein Sprecher des bayerischen Justizministeriums der dpa in München. Zuletzt war der einstige Präsident des FC Bayern München zum Jahreswechsel in den Hafturlaub gegangen. Ein Sprecher des bayerischen Justizministeriums in München bestätigte zu Silvester, dass der 62-Jährige seit Mittwochvormittag nicht mehr im Gefängnis in Landsberg am Lech sei. "Herr Hoeneß hat die JVA verlassen", sagte dieser am Mittwoch.

Zuletzt hatte Hoeneß vom 24. bis 26. Dezember Urlaub erhalten. Der einstige Präsident des FC Bayern München sitzt seine Freiheitsstrafe seit dem 2. Juni ab. Das Münchner Landgericht hatte ihn wegen Hinterziehung von 28,5 Millionen Euro Steuern zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Als Freigänger kann Hoeneß tagsüber außerhalb des Gefängnisses einer geregelten Arbeit nachgehen. Nur zum Schlafen muss er wieder hinter Gitter. Nun wird vermutet, dass Hoeneß als Freigänger wieder beim FC Bayern arbeiten wird. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sagte kürzlich: „Ab Anfang Januar kommt er zum ersten Mal her, wird dann im Nachwuchs tätig sein.“ Sollte die Hälfte seiner Strafe zur Bewährung ausgesetzt werden, könnte Hoeneß im Frühjahr 2016 das Gefängnis ganz verlassen.

Nach der Arbeit bei seinem Verein müsste Hoeneß abends wieder zurück in seine Zelle. Dies muss aber nicht zwangsläufig das Landsberger Gefängnis sein. Infrage kommen auch die Außenstelle Rothenfeld nahe dem Starnberger See oder ein Gebäude in München.

Dieter Hoeneß bleibt skeptisch

Nach Einschätzung von Dieter Hoeneß sei sein Bruder trotz der Hafterleichtung noch weit entfernt von einer Rückkehr zur Normalität. „Bei aller Freude muss man ganz klar sagen, dass noch ein langer Weg zu gehen ist“, sagte der frühere Fußball-Profi bei „Sport1.de“. „Es werden noch viele, harte Monate sein, bis wieder ein normaler Zustand erreicht ist.“

Der Ex-Nationalspieler und einstige Fußball-Manager meinte, durch den Freigang könne sich sein ein Jahr älterer Bruder wieder mit anderen Themen beschäftigen. „Das tut ihm gut.“

Dass Uli Hoeneß genau sieben Monate nach Haftantritt Freigänger werde, habe er „schon ein paar Tage“ gewusst. Die Familie sei „froh und erleichtert, dass es jetzt ganz langsam, aber sicher etwas aufwärts geht“, ergänzte Dieter Hoeneß. „Uli hat jetzt wieder eine Perspektive“, sagte er im Hinblick auf den Bayern-Nachwuchsabteilung.