Der Gangsta-Rapper Kollegah soll einen Mann brutal zusammengeschlagen haben. Vor dem Amtsgericht Laufen in Bayern muss sich der 30-Jährige nun wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Laufen. Der Rapper „Kollegah“ muss sich seit Montag wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht Laufen im Berchtesgadener Land (Bayern) verantworten. Dem 30-Jährigen wird vorgeworfen, einen Mann zusammengeschlagen zu haben.

Das Verfahren gegen zwei Mitangeklagte wurde am Montag bereits eingestellt. Das Amtsgericht sah bei dem Backgroundsänger und dem Bodyguard nur eine geringe Schuld. Ob Kollegah im Falle eines Geständnisses auf einen Einigungsvorschlag des Gerichts eingeht, blieb zunächst offen. Der Rapper bekäme demnach eine sechsmonatige Bewährungsstrafe und müsste eine Geldauflage von 5000 Euro zahlen.

Dem erfolgsverwöhnten Rapper wird vorgeworfen, in einer Disco einen Mann zusammengeschlagen zu haben und auch auf dessen Freund losgegangen zu sein. In der Nacht zum 30. Juni 2013 war Kollegah zusammen mit dem Backgroundsänger und seinem Bodyguard in einer Diskothek im oberbayerischen Freilassing aufgetreten. Als das Trio das Tanzlokal verließ, rief ein unbekannter Gast angeblich „Kollegah, Du Hurensohn“. Daraufhin soll das Trio sein Opfer am Kopf mit Fäusten traktiert haben. Der Geschädigte war aber gar nicht der Mann mit dem beleidigenden Ausspruch.

Nachdem das Zufallsopfer bereits zu Boden gegangen war, traten die Angreifer laut Anklage mehrfach auf sein Gesicht und den Oberkörper. Der Mann erlitt eine Platzwunde und Prellungen. Damit nicht genug: Als ein Freund dem Opfer zu Hilfe kommen wollte, sollen sie auch auf ihn eingeschlagen und ihm das Nasenbein gebrochen haben.

Vor dem Schöffengericht schwieg das Trio am Montag. Dafür bestätigten die beiden Opfer und zwei weitere Zeugen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Die Anwälte der Angeklagten sahen in den Darstellungen jedoch etliche Widersprüche.

Der Prozess sollte am Nachmittag mit einer Entscheidung über das Einigungsangebot des Vorsitzenden Richters weitergehen. Lehnt Kollegah die Bewährungsstrafe ab, werden weitere Zeugen gehört. Mit einem Urteil ist dann erst am 12. November zu rechnen.