Sein Assistent fand den König der Komiker, seine Frau war bereits aus dem Haus. Der Tod von Robin Williams löst eine Welle der Bestürzung aus.

Hamburg/San Francisco. Robin Williams, Spaßmacher für Millionen Filmfans, ist tot. Die erschütternden Fakten lieferte am Dienstagabend der Sheriff von Marin County. Der von seinen Depressionen gequälte und von einer Alkoholsucht heimgesuchte Schauspieler schied mit 63 Jahren aus dem Leben.

Robin Williams wurde am Montag (Ortszeit) erhängt in seinem Haus in Tiburon in der Bucht von San Francisco aufgefunden. Er trug einen Gürtel um den Hals. Williams sei von seinem persönlichen Assistenten im Schlafzimmer aufgefunden worden.

Es gebe keinerlei Hinweise für einen Kampf oder andere Auswirkungen von außen, teilte der Vize-Chef der Gerichtsmedizin, Keith Boyd, mit. Der herbeigerufene Notdienst habe Williams in einer sitzenden Position vorgefunden, die Totenstarre habe da bereits eingesetzt, sagte Boyd.

Nach Boyds Worten hatte die Williams‘ Frau ihn zuletzt am Abend gegen 22 Uhr gesehen, als sie ins Bett gegangen sei. Am nächsten Tag habe sie um 10.30 Uhr das Haus verlassen und wähnte ihren Mann noch schlafend. Zuvor hatte es auf Grundlage vorläufiger Ermittlungen geheißen, es handele sich um einen Selbstmord durch Erstickung.

Die Nachricht erschütterte Familie, Freunde, Nachbarn, Hollywood und die internationale Filmgemeinde. Es war seit einiger Zeit bekannt, dass der 1997 zum „lustigsten Mann der Welt“ gekürte Schauspieler mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen hatte. In den zurückliegenden Wochen hatte Williams laut seiner Sprecherin Mara Buxbaum mit schweren Depressionen zu kämpfen. Erst im Juli hatte er angekündigt, sich wegen seiner Alkoholsucht einem speziellen Zwölf-Schritte-Programm unterziehen zu wollen.

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Als Hommage an Robin Williams haben Menschen überall auf der Welt sich auf Tischen fotografieren lassen. Sie stellten sich auf Schreib- oder Esstische und veröffentlichten die Bilder per Twitter und Facebook. Zuweilen waren auch die Worte „O Captain! My Captain!“ im Bild zu sehen.

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Das Zitat ist eine Anspielung auf eine der bekanntesten Rollen Williams'. In „Der Club der toten Dichter“ von 1989 (“Dead Poets Society“) hatte er als Lehrer seine Schüler zu freiem Denken anregen wollen. In einer Szene stieg er auf einen Tisch und rezitierte Walt Whitmans Gedicht „O Captain! My Captain!“.

Neben seiner Frau Susan hinterlässt Williams drei Kinder: Seine 25 Jahre alte Tochter Zelda und die 31 und 19 Jahre alten Söhne Zachary und Cody. „Wenn seiner gedacht wird, hoffen wir, dass das Augenmerk nicht auf Robins Tod liegt, sondern auf den unzähligen Momenten der Freude und des Gelächters, die er Millionen bereitet hat“, sagte seine Frau.

Das Fernsehen hatte Williams bekanntgemacht, das Kino machte ihn zu einem der beliebtesten Stars weltweit. Als Kindermädchen „Mrs. Doubtfire“ brachte er Millionen zum Lachen, im „Club der toten Dichter“ ebenso viele zum Nachdenken. Und manchmal, etwa in „Good Morning, Vietnam“, gelang ihm beides gleichzeitig. Für seine Rolle als einfühlsamer Psychotherapeut in „Good Will Hunting“ hatte er 1998 den Oscar bekommen.

Zuletzt war er in den Filmen „Der Butler“ (2013) und „The Big Wedding“ (2012) im Kino zu sehen. Für die Comedy-Fortsetzung „Nachts im Museum 3- Das Geheimnisvolle Grabmal“, die im Dezember in die Kinos kommen soll, stand er noch bis vor kurzem vor der Kamera. Auch über eine Fortsetzung von „Mrs. Doubtfire“ war immer wieder gesprochen worden.

Sein letztes TV-Projekt war die Fernsehserie „The Crazy Ones“ von David E. Kelley („Ally McBeal“) an der Seite von Sarah Michelle Gellar. Im Mai wurde sie in den USA allerdings nach nur einer Staffel abgesetzt.