Filmemacher Tarantino ärgerte sich über das Durchsickern seines Drehbuchs zu „The Hateful Eight“. Er verklagte die Medienfirma Gawker, blitzte aber vor Gericht mit seinem Anliegen ab.

Los Angeles. Star-Regisseur Quentin Tarantino ist mit einer Klage gegen eine Medienfirma wegen eines durchgesickerten Drehbuchs vorerst gescheitert, wie mehrere Medien berichteten. Der 51 Jahre alte US-Filmemacher habe keine direkte Urheberrechtsverletzung nachweisen können, stellte der zuständige Richter den Berichten zufolge am Dienstag (Ortszeit) in Kalifornien klar. Tarantino habe nun bis zum 1. Mai Zeit, seine Klage zu überarbeiten.

Auf einem Blog der US-Firma Gawker hatten sich Internetsurfer über einen Link Zugang zum Skript des geplanten Western „The Hateful Eight“ verschaffen können. Man habe das geheime Drehbuch damit lediglich einem breiteren Publikum zugänglich gemacht, argumentiert das Unternehmen. Der Oscar-Preisträger („Pulp Fiction“, „Django Unchained“) will Gawker Medienberichten zufolge auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagen.

Tarantino hatte sich darüber geärgert, dass sein Entwurf veröffentlicht worden war: „Ich bin sehr, sehr traurig“, sagte Tarantino dazu. „Ich habe ein Skript fertig gemacht, eine erste Fassung, und ich wollte es nicht vor dem nächsten Winter, in einem Jahr, freigeben. Ich habe es an sechs Leute weitergegeben, und offensichtlich ist es nun veröffentlicht worden.“ Unter den Adressaten waren unter anderem die Schauspieler Michael Madsen, Bruce Dern und Tim Roth. Außerdem einer der Produzenten von „Django Unchained“, Reggie Hudlin.

Es ist nicht das erste Mal, dass Drehbücher zu heiß erwarteten Filmen in die Öffentlichkeit gelangen, bevor der Film fertig ist. Das war bei Tom Cruises Stauffenberg-Film der Fall und auch Tarantinos „Django Unchained“ war im Netz zu lesen, als die Dreharbeiten noch nicht einmal beendet waren.