Nach ihrem Wüstenbesuch ging es für William und Kate weiter nach Adelaide. Dort versuchte sich die Herzogin in einem Musikzentrum als DJane. Prinz William verblasst - nicht nur modisch - neben seiner Frau.

Sydney. Prinz William und seine Frau Kate sind bei ihrem Australien-Besuch in die Jugendkultur des Landes eingetaucht. Kate versuchte sich am Mittwoch in Adelaide beim Rappen, William am DJ-Pult. Kate habe sich fantastisch bewegt, meinte Hip-Hop-Lehrer Shane Petersen anschließend begeistert im Fernsehen. William sei etwas steifer gewesen. „Aber dafür kann er Hubschrauber fliegen“, schob Petersen diplomatisch hinterher. Die Nummer zwei in der britischen Thronfolge zeigte sich später mit einer Sprühdose in der Hand. Er half bei einem Street-Art-Projekt, einen blauen Himmel zu sprühen.

Nachdem William und Kate eine Nacht in der Wüste Zentralaustraliens verbracht hatten, waren sie zunächst in Adelaides Vorort Elizabeth – benannt nach Williams Großmutter. Dort besuchten sie ein Musikzentrum und versuchten sich beide eher zaghaft am Mischpult eines DJs. Nach seinem Musikgeschmack gefragt, meinte William: „Ich mag House. Aber mir gefällt auch Rock 'n' Roll und Klassik und ein bisschen R&B.“

Kate war in einem eleganten rosafarbenen Kostümkleid mit ausgestelltem Rock unterwegs, William im Anzug. Die beiden schauten anschließend in einem Skateboard-Park für Jugendliche vorbei und bewunderten junge Leute bei Fahrradkunststücken. Der 15-jährige Luke wollte Prinz William sein Zweirad leihen. „Aber er wollte nicht so recht“, sagte der Junge.

Für Baby George gab es in Adelaide auch ein Geschenk, dessen Einsatz aber sicher noch warten muss: Jugendliche überreichten Kate und William ein Skateboard mit künstlerischer Bemalung und dem Namen „George“ darauf.

Rummel um Kates Outfits

Beim Besuch der britischen Royals in Down Under stehen fast immer auch Kates Klamotten im Mittelpunkt. Ehemann William verblasst neben seiner modebewussten Frau. Welche Farbe hat nochmal seine Krawatte? Die Outfits seiner Frau sind dagegen Verkaufsschlager – auch wenn einige Experten Kates mangelnden Modemut kritisieren.

Bereits bei der Ankunft im neuseeländischen Wellington hatten Kate und ihr leuchtend rotes Outfit ihren ersten großen Auftritt, in dunklen Stöckelschuhen mit Killer-Absätzen, Baby George lässig in die Seite geklemmt. Nur der Wind machte nicht mit, lüftete den royalen Rock und gab den Blick auf herzogliche Oberschenkel frei.

Doch es blieb bei diesem Mini-Fauxpas. Selbst beim Bäumepflanzen im Gedenkgarten des Armeestützpunktes Amberley in Australien saß das weiße Etuikleid mit den aufgedruckten Mohnblumen perfekt. Und die royale Modenschau zeigt ihre Wirkung: Nur Minuten, nachdem Fotos von Kate in einem blau-weiß gemusterten Kleid von Diane von Fürstenberg die Runde gemacht hatten, war das 490 US-Dollar teure Modell im Internet praktisch ausverkauft.

Kein Wunder, dass da so mancher Designer ins Träumen gerät. „Es wäre aufregend, wenn sie sich entschlösse, unsere Kollektion zu tragen und sich darin wohlfühlte“, sagte die Modeschöpferin Megan Park aus Melbourne dem „Daily Telegraph“.

Modische Abenteuerlust lässt zu wünschen übrig

Und das, obwohl die modische Abenteuerlust der 32 Jahre alten Herzogin nach dem Urteil mancher Fachleute zu wünschen übrig lässt. Bei einigen ihrer strengen, fast biederen Outfits kursieren im Internet Vergleiche mit Diana und sogar mit der 88 Jahre alten Queen.

Kate habe Zugang zu den besten Designern der Welt, sie solle sich nicht „alt“ kleiden wie eine Matrone, schrieb die Journalistin Anne-Marie Gale auf der australischen Nachrichtenseite „News.com.au“.

Die schlanke Kate zeigt sich in Australien und Neuseeland, wie gewohnt, meist in schmalen Etuikleidern, schlichten Pumps und mit offenen, sorgfältig geföhnten Haaren.

Dabei gibt es bei der royalen Kleiderwahl viel mehr zu beachten als nur den perfekten Sitz oder die passende Farbe zum Teint. Der Designer muss zum Land und das Outfit inhaltlich zum Anlass passen.

So trägt Kate unter anderem Kreationen neuseeländischer Designer. Und in Wellington glänzte an ihrem leuchtend roten Mantel eine Brosche in Form eines Silberfarn-Blattes – des neuseeländischen Nationalsymbols.

Kates Konzept scheint aufzugehen. In Australien war die Begeisterung für die Monarchie lange nicht mehr so groß wie jetzt zum Besuch des jungen, hübschen Paares. „Es gibt definitiv einen Celebrity-Faktor, aber es ist auch der Respekt für ihre Rolle“, sagte der Sprecher der australischen Monarchistenliga in Queensland, James Burgess.

Und einige Medien wollen auf der Reise von William und Kate bereits einen aufgehenden Stern am Modehimmel ausgemacht haben. Grund für die Begeisterung ist Baby George. Der Sohn von Kate und William krabbelte während der Reise in einer Latzhose mit Segelboot-Motiv herum. Wie bei seiner Mutter Kate habe das Outfit reißenden Absatz gefunden, schrieb online die britische „Daily Mail“.