Hurra, Nachwuchs in der schwedischen Königsfamilie: Prinzessin Madeleine ist Mama geworden – in den USA. Ihre Tochter ist deshalb auch US-Bürgerin. Ein verrückter Sonderfall für die Royals.

Stockholm/New York. Ach du liebe Güte, das Baby ist schon da! So wenig königlich ist wohl noch keine Geburt bei Schwedens Royals abgelaufen. Als ganz Schweden noch tief und fest schläft, bringt Prinzessin Madeleine im fernen New York ein kleines Mädchen zur Welt. Der Nachwuchs in der beliebten Königsfamilie kommt Tage früher als es die Presse erwartet hatte – und wohl auch Königin Carl XVI. und Königin Silvia. Um ihr Enkelkind schnell zu Gesicht zu bekommen, steigen sie am Freitag eilig in einen Flieger in Richtung USA.

Inzwischen ist Schweden aufgewacht – und erfährt auf Facebook, dass Madeleine und ihr Mann Christopher O’Neill jetzt Eltern sind. Tausende Glückwünsche reihen sich unter der Nachricht mit dem königlichen Wappen hintereinander, das Boulevardblatt „Expressen“ sendet stundenlang ein „Baby-Extra“ im Internet. Die Klatschpresse wird in den nächsten Wochen noch besser beschäftigt sein als sonst. Denn an dieser Geburt ist kaum etwas wie sonst bei den Royals.

Weil es auf amerikanischem Boden geboren wurde, ist das Kind auf jeden Fall auch US-Staatsbürger. Seine Mutter ist zwar Prinzessin, sein Vater aber kein Prinz – den Titel hatte der 39-Jährige abgelehnt. Ob die Kleine einen königlichen Titel bekommt, will eine Hofsprecherin kurz nach der Geburt deshalb noch nicht verraten. Auf „nächste Woche“, vertröstet sie jeden Journalisten beharrlich.

Würde aus dem jüngsten Familienzuwachs keine Prinzessin, wäre das wohl eine Sensation, meint der Historiker Herman Lindqvist auf der Webseite der schwedischen Tageszeitung „Svenska Dagbladet“. „Es ist nicht klar, ob sie Mitglied des Königshauses wird oder nicht.“

Hofexperte Roger Lundgren ist sich dagegen laut „SvD“ sicher, dass die Kleine Prinzessin wird und einen Platz in der Thronfolge erhält. Nach ihrer Tante Victoria, ihrer Cousine Estelle, ihrem Onkel Prinz Carl Philip und ihrer Mutter Madeleine wäre das Platz Nummer fünf.

Madeleine und Chris waren in der Vergangenheit aber nicht zimperlich, Traditionen über Bord zu werfen. Als sie im Juni heirateten, behielt der amerikanisch-britische Geschäftsmann seinen Namen – und wollte kein Prinz werden wie sein Schwager Daniel. Auch darauf, Schwede zu werden, verzichtete er. Statt nach Skandinavien zu ziehen, blieb das Paar nach der Hochzeit in New York wohnen. „Madde“, so ihr Spitzname, arbeitet dort für die Stiftung „World Childhood Foundation“.

Ganz in der Nähe ihrer Wohnung in der US-Großstadt brachte die 31-Jährige ihre Tochter nun in einem Krankenhaus zur Welt. Am Abend wollte Papa Chris O’Neill im Presbyterian Weill Cornell Medical Center vor die Journalisten treten.

In den nächsten Tagen werden diese ihn wohl auch mit Fragen nach dem Namen des royalen Nesthäkchens bombardieren. Kaum ist das Baby da, treiben die Spekulationen wilde Blüten. Elouise und Desirée seien die Favoriten, glaubt die Tageszeitung „Dagens Nyheter“. Auch Alice stehe hoch im Kurs. Waghalsigere tippten auf Exoten wie Flora oder Ulla.

Allerdings war auch die Namenswahl von Kronprinzessin Victoria und ihrem Mann Prinz Daniel für ihre Tochter Estelle vor fast genau zwei Jahren eine große Überraschung. Das Geheimnis um den Namen von Madeleines Baby hütet das Königshaus hartnäckig. „Nächste Woche“ werde auch das gelüftet, verspricht Hofsprecherin Annika Sönnerberg.