Seit Anfang der 90er berichtet Frauke Ludowig für das RTL-Magazin „Exclusiv“ über Sylvie Meis, Jenny Elvers und andere Sternchen. Mit Erfolg: Die Niedersächsin erhielt sogar eine eigene Parodistin.

Köln. Manche sagen, man sei in Deutschland erst richtig bekannt, wenn man in der Comedy-Sendung „Switch reloaded“ parodiert wird. Frauke Ludowig ist das vor einigen Jahren passiert. Komikerin Petra Nadolny nahm sie in ein paar Folgen mit gestelzter Stimme, blonder Perücke und Glitzerfummel aufs Korn. Seit knapp zwei Jahrzehnten berichtet Frauke Ludowig über die in- und ausländische Promiwelt. Am Freitag wird die RTL-Moderatorin 50 Jahre alt.

Dass es immer mal wieder Leute gibt, die über den vermeintlich trivialen Boulevard-Zirkus lästern, ärgert sie nicht. „Natürlich sind unsere Geschichten nicht politisch brisant, sondern eher seicht und unterhaltsam. Der Zuschauer will gut gemachte, aktuelle und im Idealfall exklusive People-Geschichten. Je nach Thema kann man auch solchen Dingen eine gewisse Tiefe geben“, sagt Ludowig. Wichtig sei ihr vor allem, dass die Geschichten stimmten und stichfest seien und dass sie dabei fair mit den Protagonisten umgehen.

Der Weg in den Boulevard wurde Frauke Ludowig nicht unbedingt vorgegeben. In ihrer Kindheit und Jugend half sie oft in der familieneigenen Fleischerei in Wunstorf in Niedersachsen mit. Eine Spezialität des immer noch bestehenden Hauses ist die „Calenberger Mettwurst“. Nach dem Abitur machte Frauke Ludowig zunächst in ihrem Heimatort eine Ausbildung zur Bankkauffrau. Irgendwann brachte eine Freundin sie mit zum Sender „radio ffn Hannover“. Dort baute die junge Frau erst einmal Plattenregale zusammen. Etwas später las sie zum ersten Mal die Nachrichten. Es folgten ein Volontariat und eine Stelle als Redakteurin.

Die TV-Karriere begann Anfang der 1990er beim RTL-Regionalmagazin „Tele West“. 1992 wechselte Ludowig als Reporterin zum Magazin „Explosiv“. Als ein paar Jahre später der RTL-Sendeplatz um 18.30 Uhr besetzt werden sollte, dachte sie sich zusammen mit dem jetzigen RTL-Programmgeschäftsführer Frank Hoffmann das Magazin „Exclusiv“ aus. Auch wenn die Skepsis im Haus zunächst groß war. Über wen man denn da berichten solle, fragten die Kollegen.

Das Konzept aber ging auf: Seit bald 20 Jahren arbeitet Ludowig nun für die Sendung – als Moderatorin und Redaktionsleiterin. Neben „Exclusiv“ ist sie heute auch für das Vox-Pendant „Prominent“ verantwortlich. Mehr als 50 Redakteure und Assistenten koordiniert die Journalistin, die mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Köln wohnt.

Nicht alle Geschichten für die Kamera

Für ihr Magazin hat die Moderatorin auch die richtig Großen wie Madonna und Robbie Williams interviewt. Sie befragt aber auch regelmäßig Sternchen wie Sylvie Meis – vormals van der Vaart – oder Jenny Elvers nach deren Alkoholbeichte.

Aber nicht alle Promi-Geschichten, die die Moderatorin kennt, werden auch vor der Kamera erzählt. Andere wiederum wollen unbedingt in der Sendung vorkommen. „Da ist schon eine gewisse Macht, und die braucht man natürlich auch, um Dinge zu bewegen, die man am Ende ja auch verantworten muss“, sagt Ludowig im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Wichtig sei es, dass man diese Macht nie überschätze und in keinem Fall missbrauche.

Als bekanntes Gesicht wurde Frauke Ludowig auch selbst schon zur Zielscheibe: Im vergangenen Jahr wetterten Jörg Kachelmann und Boris Becker auf dem Kurznachrichtendienst Twitter gegen die Moderatorin. So unkte Becker etwa über ihr Privatleben. Daraus wolle sie keine große Sache machen, sagt Ludowig. Das alles sei eben ein großes Spiel um Aufmerksamkeit.

Da bleibt nur noch die Frage: Stimmt es nun eigentlich, dass Frauen vor der Kamera – anders als ihre männlichen Kollegen – im Grunde nicht altern dürfen? Ludowig sieht das gelassen: „Das war vielleicht eher ein Problem vor zehn Jahren, aber ich finde, das hat nachgelassen.“ Sie verweist darauf, dass bei RTL sehr viele Kolleginnen ihrer Generation, etwa Birgit Schrowange oder Ulrike von der Groeben, moderieren würden. Ludowig selbst hat festgestellt: „Der Zuschauer schätzt durchaus Kontinuität und ein vertrautes Gesicht vor der Kamera.“