Der Fuhrpark von Franziskus I. umfasst jetzt auch einen gebrauchten Renault Baujahr 1984. Ein italienischer Priester schenkte dem Papst den Wagen - vorsichtshalber mit Schneeketten im Kofferraum.

Rom. Noch ein Papamobil: Der päpstliche Fuhrpark umfasst jetzt auch einen gebrauchten Renault R4 mit 300.000 Kilometern Laufleistung. Der 69 Jahre alte Priester Renzo Zocca aus dem Dorf Pescantina bei Verona hatte ihn Papst Franziskus am Wochenende geschenkt, wie die italienische Wochenzeitung „Famiglia Cristiana“ (Online) berichtet. Das Kirchenoberhaupt hatte den päpstlich-weißen Wagen Baujahr 1984 auf den Weg zum Friedensgebet für Syrien am Sonnabend benutzt.

Laut „Famiglia Cristiana“ hatte Don Renzo das Auto mit 800 Kubikzentimeter Hubraum und 30 PS seinerseits geschenkt bekommen. Über ein Vierteljahrhundert diente es dem Geistlichen für die Wege in einem Arbeiterviertel bei Verona. Zuletzt stand es in einer Garage und war „etwas mitgenommen“, sagte der Priester der Zeitung. Allerdings habe der R4 regelmäßig den italienischen TÜV absolviert und sei als Oldtimer mit dem alten Kennzeichen VR 779684 zugelassen.

Die Fahrt von Verona in den Vatikan trat der R4 auf einem Abschleppwagen an; Don Renzo und 100 Pfarreimitglieder begleiteten den Transport im Bus. Beim ersten Einsatz als Papamobil durfte Don Renzo seinen obersten Dienstherrn selbst chauffieren: „Ich am Lenker, er nebendran, auf der Rückbank der Mechaniker Stefano und mein Assistent Luigi.“ Der Techniker mahnte den Priester zuvor zu einem sachten Fahrstil: „Der Tacho zeigte 30“, sagte Don Renzo laut der Zeitung.

Nach der Schlüsselübergabe setzte sich der Papst nach Aussage Don Renzos persönlich ans Steuer. „Er hatte mir gesagt, dass er ebenfalls einen R4 hatte, und auch seiner habe ihn nie im Stich gelassen. Ich habe ihn wegfahren sehen, als sei es das Natürlichste der Welt.“ Die Sicherheitskräfte hätten allerdings etwas besorgt geschaut angesichts der Vorstellung, dass der Papst künftig selbst durch den Vatikan kreuzt, so der Priester. „Ich habe ihm jedenfalls auch die Schneeketten im Kofferraum gelassen – man weiß ja nie.“

Don Renzo begründete sein Geschenk damit, der Renault habe mit seinen 300.000 Kilometern den Armen genug gedient und dürfe jetzt legitimerweise an den Papst gehen. Franziskus stimmte laut dem Priester allerdings nicht sofort zu: „'Hast du ein anderes Auto?', fragte er mich. Als ich antwortete, mir bleibe noch ein anderes, neueres, willigte der Papst endlich ein.“